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Audis bitterster DTM-Sieg: Der GAU ist eingetreten

Von Otto Zuber
Audi holte zwei Titel

Audi holte zwei Titel

Audi hat sich beim Finale in Hockenheim zwei der drei DTM-Titel gesichert. Zum dritten Mal ist Audi Hersteller-Champion der DTM und das Audi Sport Team Abt Sportsline zum vierten Mal Teammeister.

Den Fahrertitel verpasste Audi-Pilot Edoardo Mortara trotz seines fünften Saisonsieges um vier Punkte nur ganz knapp.

«Das war der bitterste Sieg, an den ich mich erinnern kann», sagt Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport. «Der GAU ist eingetreten: Wir haben die Teammeisterschaft und die Herstellermeisterschaft gewonnen, was gut ist. Aber in der Fahrerwertung fehlen uns weniger als jene Punkte, die Edoardo Mortara in Zandvoort unberechtigterweise verloren hat. Das ist ganz bitter und schwer zu verdauen.»

Kurze Rückblende: Im neunten Saisonrennen lag Edoardo Mortara in Zandvoort hinter seinem Markenkollegen Jamie Green an sechster Stelle, als gegen den Italiener eine Durchfahrtsstrafe wegen einer angeblichen Verletzung der Slow-Zone-Regeln verhängt wurde. Noch am selben Abend räumte die Rennleitung Unstimmigkeiten im offiziellen GPS-System ein.

«Natürlich sind wir traurig, dass uns nun genau diese Punkte zum Titelgewinn fehlen», sagt Edoardo Mortara. «Aber damit muss ich leben. Mein Team, mein Renningenieur, meine Mechaniker: Alle haben in diesem Jahr einen fantastischen Job gemacht und ich habe mich in meinem Audi RS 5 DTM sehr wohl gefühlt. Ich konnte heute nicht mehr machen, als das Rennen zu gewinnen. Es war mein fünfter Sieg in diesem Jahr, darauf bin ich sehr stolz.«

Wie schon am Vortag begeisterte der neue Vizechampion der DTM die Zuschauer mit einer eindrucksvollen Aufholjagd. Trotz eines technischen Problems im Qualifying war Mortara auf Startplatz sechs der schnellste Audi-Pilot. Im Rennen benötigte er nur sechs Runden, um sich an die Spitze des Feldes zu kämpfen und anschließend einen überlegenen Sieg herauszufahren.

Dabei überholte Mortara in Runde sechs auch Marco Wittmann und damit seinen direkten Rivalen im Titelkampf. Obwohl der BMW-Pilot des Tempo Mortaras nicht mitgehen konnte, reichte Wittmann am Ende ein vierter Platz zum knappen Gewinn der Fahrerwertung. Endstand: 206:202.

In der Herstellerwertung setzte sich Audi mit 700 Punkten deutlich vor BMW (647 Punkte) und Mercedes-Benz (471 Punkte) durch. Nach 2004 und 2014 ist es der dritte Herstellertitel für Audi in der DTM. Mit erneut zehn Siegen in 18 Rennen ist der Audi RS 5 DTM genau wie im Vorjahr das erfolgreichste Auto der Saison.

Die Teamwertung ging nach 2004, 2007 und 2011 zum vierten Mal an das Audi Sport Team Abt Sportsline mit Edoardo Mortara, Mattias Ekström und Mike Rockenfeller, der den neuen Rallycross-Weltmeister Ekström beim Finale in Hockenheim vertrat.
Den dritten Platz in der Fahrerwertung sicherte sich Jamie Green, der sich nach einer Rangelei am Start vom 22. bis auf den achten Platz nach vorn kämpfte. Neben Edoardo Mortara war er der einzige Audi-Pilot, der am Sonntag Punkte sammelte.

Mike Rockenfeller, Nico Müller und Miguel Molina verpassten Punkte auf den Positionen elf, 13 und 14 nur knapp. René Rast kam als bester Fahrer des Audi Sport Team Phoenix als 17. ins Ziel, Timo Scheider beendete sein letztes DTM-Rennen nach einer Durchfahrtsstrafe auf Rang 18. Adrien Tambay schied nach einer Kollision im Startgetümmel vorzeitig aus.

«Auch wenn wir den Fahrertitel so knapp verpasst haben, war es insgesamt eine starke DTM-Saison für Audi», so die abschließende Bilanz von Dieter Gass. «Wir hatten das stärkste Paket und haben insgesamt zehn Rennen und zwei der drei möglichen Titel gewonnen. Ich möchte mich bei jedem bedanken, der dafür hart gearbeitet hat: bei der ganzen Mannschaft von Audi Sport in Neuburg und Neckarsulm. Bei unseren Kollegen in Ingolstadt. Bei unseren drei Teams, unseren Fahrern und natürlich auch unseren Partnern.»

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