Lucas Auer: «Das schwierigste Rennen meiner Karriere»

Von Otto Zuber
Lucas Auer

Lucas Auer

Erfolgreicher Saisonauftakt für Mercedes: Vier Mercedes-AMG C 63 DTM landen in den Top-8. Lucas Auer erzielte im ersten Saisonrennen 2017 seinen zweiten DTM-Sieg.

Sieg zum Beginn der neuen DTM-Ära: Lucas Auer gewann am Samstag in Hockenheim das erste Rennen mit der neuen DTM-Fahrzeuggeneration. Für den Österreicher war es sein zweiter Sieg in der DTM. Seinen ersten Erfolg feierte er vor einem knappen Jahr auf dem Lausitzring. Auer startete in seinem «Pink Panther» von der Pole Position in das 399. DTM/ITC-Rennen von Mercedes-AMG Motorsport und erzielte den 176. Sieg für die Marke mit dem Stern.  

Neuzugang Edoardo Mortara beendete sein erstes Rennen für das Mercedes-AMG Motorsport DTM Team knapp hinter dem Podium auf Platz vier. Gary Paffett und Paul Di Resta belegten die Ränge sieben und acht. Damit fuhren vier der sechs Mercedes-AMG Motorsport DTM-Piloten in die Top-8. 

Keine Punkte gab es zum Saisonauftakt für Robert Wickens und Maro Engel. Der Kanadier erhielt nach einer Berührung mit dem BMW von Tom Blomqvist eine Durchfahrtsstrafe und belegte im Ziel Platz 15. Engel wurde seinerseits von Jamie Green (Audi) angeschoben und fiel dadurch weit zurück. Er beendete das Rennen vor Green auf Position 17. Der Audi-Pilot wurde für die Aktion von der Rennleitung mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. 

Stimmen zum Rennen

Lucas Auer (22 Jahre, Österreich): Das war das schwierigste Rennen meines Lebens. Am Ende musste ich bis zum Schluss auf die Reifen achten. Ich musste mich verteidigen, aber gleichzeitig schnell fahren und durfte keinen Fehler machen. Wir hatten uns eine Strategie zurechtgelegt, aber durch die neuen Regeln bist du ohne Boxenfunk auf dich allein gestellt. Niemand kann dir sagen, ob du die Reifen schonen solltest - du musst alles selbst herausfinden. Als Timo in den Schlussrunden näher kam, wusste ich: Wenn ich seine ersten Angriffe abwehren kann, habe ich eine Chance, denn dann waren seine Reifen auch abgenutzt. Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit. Aber ich bin super happy, dass es so ausgegangen ist. Ein riesiges Dankeschön an mein Team. Sie haben im Winter 24/7 gearbeitet - das hat sich jetzt ausgezahlt.

Edoardo Mortara (30 Jahre, Italien): Das war ein sehr schwieriges Rennen. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht die Pace, die ich mir erhofft hatte. Wir kämpften etwas mit der Fahrzeugbalance und hatten mehr Reifenabbau als gedacht. Am Ende war ich überrascht, dass ich auf Rocky aufholte. Denn ich hatte das gesamte Rennen über nicht daran geglaubt, dass ich noch gegen ihn kämpfen könnte. Dann habe ich gemerkt, dass er sehr früh an die Box gegangen war. Aber als ich ihn am Ende angriff, verteidigte er sich sehr gut. Für mich war es wichtig, diese Punkte mitzunehmen. Letztlich ist es kein schlechtes Ergebnis. Wir müssen das Auto nur über Nacht verbessern und dann haben wir morgen hoffentlich ein besseres Rennen. Gratulation an Lucas zu seinem ersten Saisonsieg. Das zeigt, dass unser Team sehr gut gearbeitet hat.

Gary Paffett (36 Jahre, England): Das Ergebnis ist nach einem Startplatz in der ersten Reihe natürlich enttäuschend. Ich verlor einen Platz auf der ersten oder zweiten Runde an Timo Glock. Er überholte mich mit DRS in Kurve sechs. Danach hatte ich das Gefühl, dass ich etwas schneller als er war und versuchte, ihn in Kurve acht zu überholen. Aber leider blieb ein Rad stehen und ich wurde etwas weit rausgetragen. Danach war ich auf P4 und recht glücklich damit. Dann kamen die Audi etwas aus dem Nichts. Sie holten mich ein und ich konnte sie nicht hinter mir halten. Schlussendlich ist der siebte Platz enttäuschend, nachdem ich von Platz zwei losgefahren bin. Trotzdem nehme ich die Punkte mit und greife morgen wieder an.

Paul Di Resta (31 Jahre, Schottland): Herzlichen Glückwunsch an Luggi. Er war bisher in Topform. Für mich war es heute ein schwieriger Tag. Ich habe gepunktet, aber wir müssen noch viel optimieren. Aus irgendeinem Grund bekam ich am Ende des ersten Stints Untersteuern und verlor dadurch an Pace. Ich bin sicher, dass wir das besser können und hoffe, dass wir morgen ganz vorne mitkämpfen. Denn es sieht so aus, als ob wir ein Auto haben, mit dem wir um die Meisterschaft kämpfen können. Vielen Dank an das Team für all ihre harte Arbeit, die sie in dieses Auto gesteckt haben.

Robert Wickens (28 Jahre, Kanada): Ein harter Start in die Saison. Ich ging von P10 ins Rennen und erwischte einen großartigen Start. Nach der ersten Runde war ich auf P7 oder P8 - da sah also ganz gut aus. Danach waren die BMW aber sehr schnell auf den Geraden. Blomqvist überholte mich beim ersten Versuch recht einfach. Auf der nächsten Runde nutzte ich DRS, aber der Audi ging ebenfalls an mir vorbei. Als Müller und ich gegeneinander kämpften, bremsten wir beide sehr spät und leider lenkte Tom ein und ich fuhr auf ihn auf. Das war schade und es tut mir leid für ihn. Er hat nichts falsch gemacht. Ich bekam dafür eine Durchfahrtsstrafe, die wohl gerechtfertigt war. Für den Rest des Rennens fuhr ich ziemlich einsam vor mich hin. Die Pace des Autos war gut. Wir müssen für morgen nur die Fehler abstellen.

Maro Engel (31 Jahre, Deutschland): Das Qualifying war ein positiver Start in das Wochenende. Ich war wirklich happy, in den Top-10 zu stehen. Die Jungs haben echt einen Mega-Job abgeliefert, um uns ein starkes Auto hinzustellen. Mein Rennstart war leider nichts - das muss ich noch ein bisschen üben. Danach verlief mein Rennen okay, bis mir Jamie beim Anbremsen ins Heck gefahren ist. Da hatte ich keine Chance. Diese Aktion hat leider uns beide das Rennen gekostet. Das einzig Positive ist: Anders als bei meinem letzten DTM-Rennen vor fünf Jahren muss ich keine zwei Wochen auf die nächste Chance warten. Gleich morgen geht es schon weiter.

Ulrich Fritz, Mercedes-AMG Motorsport DTM Teamchef: Ein ganz starkes Rennen von Luggi. Er war am Ende unglaublich unter Druck und hat diesem bravourös standgehalten. Mit einem Sieg in die Saison zu starten ist der verdiente Lohn für das ganze Team. Natürlich wäre es schön gewesen, noch mehr aus unserer guten Ausgangslage nach dem Qualifying zu machen. Aber heute hat man gesehen, wie hart und eng die DTM ist. Das war spannendes Racing vom Feinsten.
 

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