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Abt: Man muss Ansatz beim Motorsport überdenken

Von Andreas Reiners
Daniel Abt

Daniel Abt

Der Motorsport rutscht durch Corona und die Auswirkungen des Virus in eine Krise. Daniel Abt fordert, dass man den generellen Ansatz überdenken muss.

Daniel Abt hat die Entwicklung in der DTM mitbekommen. Sein Vater gehört mit seinem gleichnamigen Traditionsteam zum Inventar der Rennserie. Für Abt Junior war es deshalb keine große Überraschung, dass Audi nun den Stecker zieht und nach der Saison 2020 aussteigt.

Im Gegenteil: Er kritisiert die Entwicklung der DTM. «Wenn man sieht, wie sich der Motorsport entwickelt hat, was es für Tendenzen gab, bin ich der Meinung, dass nicht genug getan wurde, um sich für die Zukunft aufzustellen. Deshalb war es für meinen Geschmack abzusehen, was kommt», sagte er ran.de: «Die DTM ist als Produkt offenbar nicht mehr gut genug gewesen.»

Es bringt allerdings nichts, einfach nur draufzuhauen, Abt weiß, dass sich im Motorsport grundsätzlich etwas ändern muss. «Man muss den Ansatz beim Motorsport überdenken und überlegen, wie man die jungen Leute begeistern kann», sagte er.

Denn klar: Sind die Tribünen voll, kann man, was Engagements und Budgets betrifft, ganz anders argumentieren, nicht nur beim eigenen Vorstand, sondern auch bei Sponsoren.

«Meine Befürchtung ist, dass man die jungen Leute nicht genug abholt», sagte er und klammert die Formel E, in der er seit der ersten Saison mitfährt, dabei nicht aus: «Die Formel E hat viele gute Ansätze gezeigt, aber da besteht die Gefahr, dass es in die Normalität hineinläuft», sagte er.

Abt weiter: «Motorsport ist Entertainment, das muss für den Fan sein und die Leute begeistern. Alles andere ist zweitrangig. Ob die Technik 100.000 oder 100 Millionen kostet, interessiert den Fan nicht. Das Produkt, das Racing, die Leute, die Persönlichkeiten, das ist wichtig.»

Wie man die Fans ins Boot holt, beweist Abt selbst: Seinem YouTube-Kanal folgen inzwischen über 350.000 Menschen. Er hat also mehr Abonnenten als die DTM (198.000) und nicht viel weniger als die Formel E (525.000).

«Das ist harte Arbeit und vor allem Durchhaltevermögen», sagte er: «Der Status Quo ist sehr cool, aber auch ich habe mal lange geknabbert, um überhaupt mal auf 10.000 Abonnenten zu kommen. Viele Fahrer probieren es, machen drei Videos, die keiner anschaut und dann ist das Thema schon wieder gestorben. Das war bei mir am Anfang auch so, ich habe aber versucht, besser zu werden. Man muss sich reinhängen und es konsequent durchziehen.»

Wie müssen die Videos sein: Witzig, informativ, besonders schräg? «Von allem etwas», so Abt. «Man kann nicht mit jedem Video jeden Fan ansprechen. Jeder will etwas anderes, und die Mischung macht da den Unterschied. Wichtig ist: Authentisch und frei Schnauze sein. Die Leute wollen keine gescripteten Dinge oder vorgesetzten Texte. Wichtig ist es auch, viel mit Menschen zu machen. Deshalb beziehe ich mein Team mit ein, weil es nicht nur um mich geht. Generell wollen die Fans das Gefühl haben, dass man auf einer Ebene steht, auf Augenhöhe miteinander spricht. Damit kann man die Leute abholen.»


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