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Kritik trotz Dreifach-Sieg: Audi-Patzer ärgern Gass

Von Andreas Reiners
Nico Müller

Nico Müller

BMW hat keine Siegchance, Audi dominiert die DTM, feiert am Samstag einen Dreifach-Sieg – trotzdem ist Motorsportchef Dieter Gass angefressen.

Es ist schnell ein Klischee, wenn man betont, dass in der DTM Kleinigkeiten entscheiden, Ja, das ist gerne mal dahin gesagt, doch es gibt die Momente, die genau das beweisen. Wie am Samstag beim fünften Saisonrennen auf dem Lausitzring. Mit einer falschen Entscheidung, die am Ende den Sieg kostete.

Wie gesagt, eine Kleinigkeit, die dann auch Audi-Motorsportchef Dieter Gass auf den Plan rief. Der konnte eigentlich hochzufrieden sein, denn Audi dominiert BMW und feierte einen Dreifachsieg.

«Mit dem Gesamtergebnis bin ich zufrieden, aber wir müssen unsere Strategie verbessern. Was ich da gesehen habe – damit bin ich nicht zufrieden», sagte Gass.

Was er sah, war wie Nico Müller und das Abt-Team den Sieg mit der Strategie verzockten, indem der Schweizer zu spät in die Box beordert wurde. Eine Runde war es mindestens zu spät, aber eher noch mehr.

«Ich habe entschieden, auf die Boxentafel zu reagieren», sagte Müller, der bekanntlich an das Team funken darf, aber durch das Funkverbot keine Antwort bekommt. Die Tafel ist der einzige Weg der Kommunikation. Und Müller wollte nicht selbst entscheiden reinzukommen, weil sonst nachher er und sein Teamkollege Robin Frijns gleichzeitig in die Boxengasse abgebogen wären.

«Und dann beginnt das Chaos. Robin und ich waren immer nah zusammen, also wäre ein Doppelstopp keine gute Idee gewesen», so Müller. Dafür aber generell ein früherer Stopp, immerhin war WRT-Fahrer Fabio Scherer in Runde zehn und am frühesten in die Box gekommen und hatte gezeigt, wie schnell er mit den Slicks bereits in der elften Runde war, nämlich 2,5 Sekunden schneller als Müller mit Regenreifen.

Müller hielt sein Team darüber auf dem Laufenden, wie er sich im Auto fühlte, er hatte bereits mehrere Runden lang Probleme, weil die Regenreifen überhitzt hatten. «In dem Moment habe ich aber nicht geglaubt, dass der Zeitpunkt des Stopps ein Fehler war. Wir hatten eine komfortable Führung. Ich war mir sicher, dass es reicht», so Müller, der vor den Stopps rund vier Sekunden vor der Konkurrenz lag.

«Ich war mir im Auto nicht sicher, wie viel Zeit wir in der Outlap verlieren würden. Es war weniger als erwartet. Ich habe es also auch falsch eingeschätzt», sagte Müller, der die Informationen von der Konkurrenz natürlich im Auto nicht einsehen kann.

Er wurde in Runde 15 reingeholt, René Rast und Frijns eine Runde früher. Wäre BMW generell etwas konkurrenzfähiger, hätten die noch früheren Stopps von Marco Wittmann (13) und Timo Glock (12) sogar den Audi-Sieg in Gefahr bringen können.

«Am Ende muss man sich auf sein Team verlassen. Ich hatte gehofft, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben», so Müller. Doch als er aus der Box kam, lag Frijns neben ihm, «und da dachte ich mir: ‚Ups, das war nicht gut.‘ Eine böse Überraschung.»

Müller wurde förmlich aufgefressen, von allen Seiten attackiert, weil die Konkurrenz aufgewärmte Reifen hatte. «Da habe ich viel verloren, war neben der Linie, musste durch den Dreck und so ein Scheiß.» Dass er sich dann wieder nach vorne kämpfen musste war der Grund dafür, dass er Sieger Rast nicht mehr unter Druck setzen konnte.


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