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Haug: DTM-Aus fürchterlich, GT3 nicht zielführend

Von Andreas Reiners
Norbert Haug (re.)

Norbert Haug (re.)

Nach ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk hat sich ein in Norbert Haug weiterer Kenner der Szene gegen die GT3-Pläne von Gerhard Berger ausgesprochen.

Die GT3-Pläne von DTM-Chef Gerhard Berger stoßen nicht überall in der deutschen Motorsport-Szene auf Begeisterung. ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk hatte Bergers Ansatz, die Plattform der DTM so retten zu wollen, kritisiert.

«Ich sehe keinen Sinn in einer weiteren GT3-Serie in Deutschland, denn sie würde dem gesamten deutschen Motorsport schaden», sagte Tomczyk der Auto Zeitung, denn dann «tritt sie in direkte Konkurrenz zum GT Masters», und «eine weitere GT3-Serie geht klar zu Lasten des deutschen Motorsports», so Tomczyk weiter.

Auch der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht die Pläne kritisch. «Zwei parallele GT3-Rennserien bei ADAC GT Masters und DTM würde ich nicht als zielführend einschätzen. Aber vielleicht gibt es ja Entwicklungen, die mir nicht bekannt sind», sagte er Sport1.

Das Ende der Class-1-Boliden und das drohende Aus seien «fürchterlich, wenn sicherlich für die Hersteller auch begründbar», so Haug.

Doch ein Aus der DTM würde einen Rattenschwanz nach sich ziehen, weiß Haug. Denn die Tourenwagenserie war nicht nur Anlaufpunkt für den deutschen Nachwuchs, das war die Plattform mit ihren Rahmenserien ebenfalls. Schließlich haben viele frühere und aktuelle Topstars rund um die DTM wichtige Karriereschritte vollzogen.

Das Aus sei fürchterlkich «für den Motorsport im Gesamten, für alle Rahmenserien, für den Nachwuchs, der in der DTM immer ein Zuhause und motivierenden Übungsgrund fand. Ob Hamilton, Rosberg, Bottas, Vettel, Leclerc, Verstappen, Hülkenberg - sie alle fuhren im Rahmenprogramm der DTM, wie insgesamt rund zwei Drittel des aktuellen Formel-1-Feldes, und jede dieser Herrschaften weiß, wo Oschersleben ist», so Haug.

Die DTM sei immer viel mehr als eine Rennserie gewesen, betonte der 67-Jährige: «Sie war Qualitätsbegriff, reflektierte Geisteshaltung, auch Formel-1-Fahrer und -Vertreter schnalzten mit der Zunge, wenn sie voller Begeisterung und Bewunderung von der DTM sprachen. Traurig, aber wahr: Sollte man sie nicht mehr haben, wird man merken, was man an der DTM gehabt hat.»


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