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Trauer um Schmitz: Unvergessene Queen of the Ring

Von Andreas Reiners
Sabine Schmitz

Sabine Schmitz

Sabine Schmitz ist tot: Die Königin des Nürburgrings erlag im Alter von nur 51 Jahren einem Krebsleiden. Die Motorsport-Welt trägt Trauer, darunter auch zahlreiche DTM-Stars.

Die Motorsport-Welt trägt Trauer. Dabei brachte es TV-Moderator Richard Hammond auf den Punkt, als er nach dem Tod von Sabine Schmitz schrieb: «Der Ring hat seine Königin verloren.»

Das ist nicht untertrieben, denn es ist eine ganz spezielle Beziehung zwischen der legendären Nürburgring-Nordschleife und der Fahrerin, die diese wohl am besten kennt. Nicht nur, weil sie in Adenau, in unmittelbarer Nähe zum Nürburgring geboren wurde und aufgewachsen ist.

Sondern auch, weil sie nach eigener Schätzung mehr als 30.000 Runden auf der Nordschleife gedreht hat, nicht nur als Rennfahrerin, sondern auch als Touristenfahrerin. Ihre Karriere führte sie zum Super-Tourenwagen-Cup in Südafrika, dazu absolvierte sie auch Sportwagenrennen in Brasilien oder aber den Ford Fiesta Mixed Cup im Rahmenprogramm der DTM, wo sie 1992 gemeinsam mit Thomas Marschall den Gesamtsieg holte.

Unvergessen sind ihre beiden Erfolge beim 24-Stunden-Rennen 1996 und 1997 ebenso wie ihre Auftritte in der BBC-Kultsendung Top Gear. 2004 lernte Jeremy Clarkson dank Schmitz die Ideallinie auf der Nordschleife, er konnte dadurch mit einem Jaguar S-Type Diesel eine Runde in weniger als zehn Minuten fahren.

2005 versuchte sie, am Steuer eines Ford Transit mit einem 136-PS-Dieselmotor diese Zeit zu unterbieten, scheiterte aber knapp. Das Video dazu – Kult, genauso wie der Versuch selbst, wie sie den Kasten durch die Grüne Hölle jagt. Mit ihrem zweiten Ehemann, dem Fleischfabrikanten und Hobby-Rennfahrer Klaus Abbelen, gründete sie 2005 den Rennstall Frikadelli Racing.

Sie war ein Beweis, dass es Frauen im Motorsport bis ganz nach oben schaffen, dass sie es erfolgreich mit den Männern aufnehmen können, wenn sie die Chance dazu bekommen.

Am 16. März 2021 erlag sie einem Krebsleiden, im Alter von nur 51 Jahren. 2019 war sie noch Rennen gefahren, obwohl sie bereits 20917 an Krebs erkrankte. Zu einem angepeilten Comeback kam es 2020 nicht mehr.

Viele Motorsport-Institutionen und Weggefährten melden sich, wie zum Beispiel die Formel 1. «Pionier, Champion, Königin des Nürburgrings: Sabine Schmitz war ein einzigartiges, beliebtes und geschätztes Mitglied der Familie unseres Sports und eine Naturgewalt, die eine neue Generation von Motorsportbegeisterten inspirierte.»

«Sabine Schmitz war für viele eine Inspiration, sie war schnell, lustig und ganz einfach eine erstaunliche Frau. Die ‚Königin des Nürburgrings‘, viel zu früh genommen», hieß es von Sebastian Vettels Team Aston Martin.

Auch der Nürburgring kondolierte. «Der Nürburgring hat seine berühmteste Rennfahrerin verloren. Sabine Schmitz ist nach langer Krankheit viel zu früh verstorben. Wir werden sie und ihre fröhliche Art vermissen. Ruhe in Frieden, Sabine!»

Oder BMW: «Mit großer Trauer haben wir die Nachricht erhalten, dass Sabine Schmitz verstorben ist. Sie wird in der BMW-Familie immer als eine großartige Person, eine Nürburgring-Legende, eine Pionierin für Rennfahrerinnen und eine 24-Stunden-Rennsiegerin mit BMW in Erinnerung bleiben.»

Auch viele DTM-Stars trauern, wie zum Beispiel der dreimalige Champion René Rast oder Vizemeister Nico Müller. «Wir werden dich nie vergessen», schrieb zum Beispiel Philipp Eng.

Kelvin van der Linde verriet im Rahmen einer Online-Pressekonferenz, dass Schmitz die Teamkollegin von seinem Vater war, als sie in Südafrika Rennen gefahren ist.
«Wir haben eine besondere Beziehung zu ihr gehabt. Wir haben Sabine oft besucht, das ist einfach sehr traurig. Ich werde die 'Queen of the Ring' nie vergessen, schon als kleiner Junge habe ich immer die Sendung Top Gear geschaut und ich war total begeistert», sagte der 24-Jährige.

Sein Bruder Sheldon kann sich noch an seinen ersten Besuch auf der Nordschleife erinnern. «Sabine war immer da und immer offen für Tipps zum Beispiel. Es ist sehr traurig, diese Nachricht jetzt zu hören. Ich hoffe, dass es der Familie möglichst gut geht», so der 21-Jährige.


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