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Kritik an Rennleitung: Scheider sieht großes Manko

Von Andreas Reiners
Die Rennleitung stand 2021 oft in der Kritik

Die Rennleitung stand 2021 oft in der Kritik

Die Rennleitung hat in der zurückliegenden DTM-Saison eine Menge Kritik einstecken müssen. Ex-Pilot Timo Scheider hat Vorschläge für Verbesserungen.

Vorab: Die Rennleitung hat in der DTM schon immer für kontroverse Diskussionen gesorgt. So gesehen bot die DTM 2021 nichts Neues – gemeckert wurde schon immer, ob nun von Herstellern, Teams oder Fahrern.

Neu war in der vergangenen Saison aber der Automobilclub von Deutschland (AvD), der erstmals die sportliche Organisation der DTM übernommen hat. Renndirektor Niels Wittich stand an der Spitze einer 13-köpfigen Crew des AvD. Sie reicht vom Renndirektor und dessen Stellvertreter über Sportkommissare, Jury-Sekretär, Medical Delegate, AvD Media Delegate Race Control bis hin zum Fahrer des Safety Cars.

Die neue Rennleitung stand vor allem im Saison-Endspurt im Mittelpunkt – und dabei im Kreuzfeuer der Kritik. Der Vorwurf: Viele Strafen seien nicht konstant oder nicht nachvollziehbar. Wie der Rempler von Kelvin van der Linde gegen Liam Lawson in Hockenheim, wofür der Südafrikaner eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam.

Am Norisring kam es zu einer kompletten Farce, als die Rennleitung Lawson straffrei davonkommen ließ, nachdem der Neuseeländer im Rennen am Samstag Philip Ellis gedreht hatte. Die Folge war eine Posse mit Protest des Ellis-Teams Winward, der erst am Sonntag zurückgezogen wurde. Für den Abschuss von Lawson wiederum bekam van der Linde eine Fünf-Sekunden-Strafe. Reichlich Futter für die Kritiker.

Timo Scheider zieht daher ein deutliches Fazit: «Die Konstanz und die Bewertung der verschiedenen Situationen der Rennleitung und der Rennkommissare ist ein großes Manko in diesem Jahr gewesen. Da ist dieses Jahr einige Male etwas schiefgelaufen und da verstehe ich jeden einzelnen, der sich aufregt.»

Eine mögliche Lösung für die Zukunft bringt der Ex-Champion auch auf den Tisch. «Für mich ist das ein Muss, dass da eine Konstante in Sachen Stewards ist, am besten noch in Sachen Driver-Advisor», so Scheider im ran-Podcast. Ein immer wieder angeführtes Argument: Sitzen Ex-Fahrer in der Rennleitung, wird die Bewertung einzelner Szenen einfacher.

«Er kann solche Sachen beurteilen, die manche Stewards eben nicht beurteilen können, weil sie noch nie in einem Rennauto gesessen haben und nicht wissen, wenn man bei 270 bremst und einen halben Meter zu spät bremst, was das für eine Auswirkung hat», so Scheider.

Scheider musste in seiner Karriere schon oft genug bei den Stewards antanzen. Und nicht nur einmal hat er sich gefragt: «'Was im Himmel habt ihr euch für ein Rennen angeschaut?' Weil genau die Situation, wie ich gerade gesagt habe, oft herrscht, dass du denkst: 'Wie kannst du so ein Urteil treffen, wenn du nicht mal ansatzweise weißt, wie es aus dem Auto aussieht?' Deswegen ist eben so ein Driver-Advisor in meiner Welt auf jeden Fall Pflicht.»

Scheider glaubt, dass das Geld so eine Lösung verhindert hat. «Wenn einer sagt: 'Du kriegst 250 Euro am Tag, damit du dich hier hinsetzen kannst und vielleicht kommt ein Fall und den kannst du mitdiskutieren', dann kommt halt kein Ehemaliger dahin. Das ist einfach so. Vielleicht findet man eine Lösung mit den Teams, vom Nenngeld, was auch immer, um sowas mitzufinanzieren. Wenn da ein paar Euro von jedem kommen, könnte das eine Variante sein.»


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