Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Christian Vietoris (Mercedes): Plötzlich ist er 2.

Von Andreas Reiners
Christian Vietoris

Christian Vietoris

Mattias Ekström, Edoardo Mortara oder Mike Rockenfeller: Dem Trio wurde es vor dem achten DTM-Saisonrennen auf dem Lausitzring zugetraut, die Titelentscheidung zumindest noch herauszögern zu können.

Das Ergebnis ist bekannt: Marco Wittmann ist nach seinem sechsten Platz der neue Champion, und das Audi-Trio schaute im Kollektiv in die Röhre. Denn Rockenfeller landete nur auf Platz zehn, Mortara auf Rang 16 und Ekström schied gleich ganz aus.

Im Grunde war schon vor dem Lauf klar, dass der Titel für den BMW-Piloten nur eine Frage der Zeit war. Und es deshalb für Rockenfeller und Co. in der Gesamtwertung nur noch um Platz zwei ging. Doch den Vize-Platz übernahm in der Lausitz plötzlich ein ganz anderer: Christian Vietoris. 59 Punkte hat er nun auf dem Konto, drei mehr als Ekström und Mortara (56) sowie fünf mehr als Rockenfeller (54).

Der Mercedes-Pilot kam auch im Rennen aus dem Nichts. Nach Platz elf im Qualifying schoss er am Sonntag auf den zweiten Platz. Kein Zufall, denn zum einen ist Mercedes auf dem Lausitzring traditionell schnell unterwegs, bei widrigen Wetterbedingungen sowieso und Vietoris bei Regen erst recht. Der 25-Jährige hatte in Oschersleben sensationell den Sieg eingefahren. Auch dort hatte es geregnet.

Dem «lebenden Regenreifen» (Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling) wurde das offenbar in die Wiege gelegt. «In meiner Heimat in der Eifel regnet es andauernd, deshalb kenne ich die Streckenbedingungen ganz gut. Ich freue mich auch immer, wenn ich morgens den Vorhang im Hotel aufziehe und es dann stark bewölkt ist oder regnet. Ich komme dann immer mit einem guten Gefühl zur Strecke und weiß, dass wieder etwas geht», sagte Vietoris.

«Ich kann mich an ein GP2-Rennen in Spa erinnern, als er im Regen eine Minute auf einen gewissen Grosjean herausgefahren hat. Was Regen in Spa bedeutet, wissen wir ja alle. Das zeigt was der Junge kann. Er wartet darauf, dass es nass wird, denn dann kann er brillieren», sagte Schattling.

Vietoris legte auf dem Lausitzring früh die Grundlagen für den Erfolg. Bereits in der ersten Runde machte er acht Positionen gut, nach Runde zwei war er bereits Zweiter. Während der spätere Sieger Pascal Wehrlein an der Spitze pushte, achtete sein Markenkollege Vietoris auf seine Reifen und hatte zwischendurch mehr als zehn Sekunden Rückstand. Nach ganz vorne reichte es nicht mehr, dafür wehrte er erfolgreich Angriffe von Audi-Pilot Timo Scheider ab. «Es läuft gerade einfach wieder», sagte Vietoris, der in einer für Mercedes im Grunde so schlechten Saison das Maximum mitnimmt.

Deshalb gehe es bergauf. «Das war ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt warten wir ab, was am Ende des Jahres noch geht», so Vietoris. Denn in Zandvoort fährt ein Mercedes mit den neuen Updates, in Hockenheim möglicherweise schon alle sieben Boliden der Stuttgarter.

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