Formel 1: Neue Chance für DTM-Pilot Pascal Wehrlein

Von Andreas Reiners
Pascal Wehrlein: Nächster F1-Einsatz

Pascal Wehrlein: Nächster F1-Einsatz

Pascal Wehrlein bekommt seine nächste Chance: Der DTM-Pilot wird bei den Formel-1-Testfahrten am Mittwoch in Abu Dhabi für Mercedes im Cockpit sitzen.

Pascal Wehrlein hatte es nach dem DTM-Saisonfinale in Hockenheim im Gespräch mit SPEEDWEEK.com bereits auf den Punkt gebracht und auf die Frage, ob er für die Formel 1 bereits sei, erklärt: «Ich denke, dass ich bereit bin dafür, ja.» Nun bekommt er seine zweite Chance im Silberpfeil. Eine folgerichtige, aber auch logische Entwicklung.

Denn der 20-Jährige hat bis zum jetzigen Zeitpunkt bereits eine steile Karriere hinter sich gebracht. Nach einer erfolgreichen Karriere im Kartsport gewann Wehrlein in der Saison 2011 das ADAC Formel Masters.

Im Jahr 2012 stieg er in die Formel 3 auf. In seiner Debütsaison belegte er den zweiten Platz in der Formel 3 Euroserie (hinter Daniel Juncadella) und gewann den Titel des besten Rookies. Vor der Saison 2013 wurde er etwas überraschend in den DTM-Kader von Mercedes befördert und war mit 18 der jüngste Pilot der DTM-Geschichte.

Seine Lernkurve ist beeindruckend, stetig, und dabei immer nach oben gerichtet. Der Lohn: Sein erster DTM-Sieg 2014 auf dem Lausitzring, 46 Punkte, Gesamtplatz acht. Und ein erster Formel-1-Test im Silberpfeil, in Portimao, auf einer hochtechnischen Strecke. Anspruchsvoll, eine Herausforderung also.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff erzählte, Wehrlein habe damals beeindruckt. In jeder Kurve am gleichen Punkt gebremst, nicht ein einziges Mal das Auto verloren, nie ein Übersteuern, nie einen Wheelspin gehabt. Drei Longruns ohne körperliche Probleme absolviert. 109 Runden waren es in Portimao, neben unzähligen Stunden und Kilometern im Simulator. «Der Junge hat in dem Auto so ausgesehen, als hätte er sein ganzes Leben lang nichts anderes gemacht.»

«In den ersten Runden musste ich mich an den unglaublichen Speed, die extrem harten Bremsen und die enormen Kurvengeschwindigkeiten erst gewöhnen. Das ist mit der DTM nicht zu vergleichen. Aber ich habe schnell gelernt und konnte mich in den Qualifying- und Longruns ständig steigern. Insgesamt habe ich über 500 km absolviert und wollte mit dem Mercedes eigentlich gar nicht mehr an die Box fahren», hatte Wehrlein damals erklärt und die Erfahrung als «das Allergrößte, das ich bisher im Motorsport erleben durfte», bezeichnet.

Was Wehrlein 2015 machen wird, ist noch offen, denn auf eine Zukunft in der Formel 1 angesprochen, wiegelt Wolff (noch) ab. «Es sind natürlich auch nicht viele Türen in der Formel 1 offen, in vernünftigen Autos Kilometer zu sammeln», so Wolff. Von der Alternative GP2 zeigte sich Wolff wenig begeistert. Vor allem jedoch ist Wolff klug genug zu wissen: Einmal aufs falsche GP2-Team gesetzt, und schon ist eine Saison verpfuscht. Es ist also naheliegend, dass Mercedes keine Notwendigkeit sieht, das Eigengewächs in einen GP2-Renner zu setzen.

Stattdessen könnte es «eine Reserve- oder Testfahrerrolle oder irgendeine Freitagsrolle in irgendeinem kleineren Team sein», so der Österreicher. Mercedes arbeitet 2015 mit den Kundenrennställen Force India, Williams und Lotus zusammen.

«Aber wie gesagt, das sind ungelegte Eier. Im Moment liefert er so eine Spitzenleistung ab in der DTM, dass ich ihn nur ungern aus der DTM verlieren oder ihn zusätzlich ablenken würde», stellte Wolff klar.

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