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BMW-Boss: «Die ARD kann noch mehr machen»

Von Andreas Reiners
BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt

Die Formel 1 kämpft im Moment gegen einen massiven Zuschauerschwund. Diesen Kampf kennt die DTM seit Jahren. Vor Ort, aber auch im TV.

«Die Quoten sind stabil - ganz im Gegensatz zu anderen Serien. Die Einschaltquoten der DTM in der ARD sind im Moment okay, mehr aber auch nicht», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt in einem Sponsors-Interview.

«Okay» bedeutet in diesem Zusammenhang 1,09 Millionen im Schnitt in der vergangenen Saison. Kein Grund für den TV-Sender, in Jubelstürme auszubrechen (Zur Bilanz). Um das «höchst attraktive Produkt» nun zu verbessern, müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Die ARD wird 2015 alle 18 Rennen live übertragen (Zum Bericht).

Doch damit alleine ist es nicht getan. «Da ist die ITR ebenso gefordert wie die Hersteller. Aber auch unser TV-Partner. Ich kann nur sagen, dass wir versuchen, unsere Fahrer auch außerhalb der DTM-Rennen so viel wie möglich in die Markenkommunikation einzubinden. Wir setzen sie auf Veranstaltungen ein, haben sie auf Messen dabei, platzieren sie, wo immer wir können», sagte Marquardt.

Eine ebenso einfache wie erträgliche Rechnung. Denn natürlich passiert das vor allem auch, um den Autoverkauf anzukurbeln. Denn jeder DTM-Fan ist auch gleichzeitig ein potenzieller BMW-Kunde. «Das schafft für unsere Vertriebsmitarbeiter tolle Verkaufsargumente. Denn wenn im Motorsport bekannte Gesichter wie Timo Glock oder Bruno Spengler einem potenziellen BMW-Kunden erklären, was das Auto alles kann, dann ist es, wie die Bayern sagen, eine gmahde Wiesn», so Marquardt.

Aber gerade da hakt es ein wenig. Die relativ unbekannten Gesichter könnten mehr in den Fokus rücken, die bekannten Gesichter könnten noch bekannter werden. «Und ich denke, da kann auch die ARD noch mehr machen», so Marquardt. In der Vergangenheit war zum Beispiel Timo Glock «Glücksfee» im Rahmen der DFB-Pokal-Auslosung. Doch das ist längst nicht alles, wenn es nach dem BMW-Boss geht.

«Die ARD hat viele tolle Formate wie beispielsweise das "Frühstücksfernsehen" und "Brisant", in denen sich die ein oder andere Story platzieren ließe. Es gibt zudem Spiel- und Wissensshows, zu denen auch mal ein Fahrer hingeschickt werden könnte. Die DTM-Piloten müssen bekannter und anfassbarer für die Zuschauer werden. Und im zweiten Schritt schalten dann vielleicht auch mehr TV-Zuschauer am Rennwochenende ein», so Marquardt.

Auch an den Rennwochenenden seien alle gefordert. «Es kommt entscheidend darauf an, wie viel Sendezeit die DTM in der ARD bekommt. Anders als die DTM haben andere Sportarten bis zu eine Stunde Vorberichterstattung. Das würde auch uns gut zu Gesicht stehen. Wir brauchen mehr Interviews und TV-Zeiten, in denen die DTM-Fahrer in Szene gesetzt werden», sagte Marquardt.

Wie will die ARD die Übertragung inhaltlich verändern? Der TV-Sender bleibt vage. «Zum einen werden wir bei den Sendezeiten vor allem am Samstag häufiger den Nachmittag, bzw. den Vorabend anstreben, zum anderen prüfen wir verschiedene Einsatzmöglichkeiten unseres ARD-Motorsport-Experten Norbert Haug», so Balkausky.

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