Eisspeedway: Hans Weber holt Sieg bei Sportlerwahl
Hans Weber
«Das macht mich schon stolz, weil es bei uns viele Sportler gibt, die sehr bekannt sind. Ich bin glücklich, dass so viele Leute für mich gestimmt haben. Ich muss aber dazu sagen, dass wir das über die Landesgrenzen hinaus ziemlich verbreitet haben», erklärte die deutsche Nummer 1 im Eisspeedway. «Das bringt mir und letztlich uns Motorsportlern sicherlich etwas. Vielen Dank an alle.»
Zum 36. Mal ließ die bayrische Tageszeitung «Münchner Merkur» per Coupon- und Online-Wahl seine Leser im Landkreis Miesbach die «Sportler des Jahres» wählen. In der Kategorie «Herren» stand unter anderen Eisspeedway-Pilot Hans Weber zur Wahl. Von Beginn an, und sicherlich auch auf Grund des Wahlaufrufes auf SPEEDWEEK.com, lag er gut im Rennen. Am Ende hatte der 36-Jährige aus Valley/Mitterdarching 5673 Stimmen und damit gut 1000 mehr als der Holzkirchener Biathlet Arnd Peiffer. Wie der Münchner Merkur berichtet, wusste der «Eishans» offenbar eine starke Motorsport-Community hinter sich, denn das Online-Voting machte den Unterschied für den Debütsieg des Motorsportlers.
Das ist umso erstaunlicher, weil Hans Weber, wie alle seine Eisspeedway-Kollegen, vor und während des Abstimmungszeitraums kaum auf sich aufmerksam machen konnte. Nominiert wurde er auf Grund seines ersten errungenen DM-Titels Ende Februar 2020 in Berlin nach zuvor vier Vize-Meisterschaften sowie wegen des dritten Platzes bei der Team-WM drei Tage später zusammen mit Max Niedermaier und Markus Jell. Bei der Einzel-WM 2020, die nach drei von fünf geplanten Doppelveranstaltungen wegen behördlicher Corona-Bestimmungen abgebrochen werden musste, belegte er als zweitbester nichtrussischer Fahrer hinter dem Österreicher Harald Simon den siebten Schlussrang.
Bei seinem einzigen halbwegs aktuellen Eisspeedway-Lebenszeichen, der zweimal verschobenen Eisspeedway-EM im letzten Dezember im polnischen Tomaszow Mazowiecki, hatte er sich mehr vorgenommen als Platz 6. Seine Teilnahme an der Eisspeedway-Weltmeisterschaft verhinderte ein auf der Reise ins russische Togliatti kurz hinter München defekter Transporter. Klar, dass dies auf die Wahl zum Sportler des Jahres 2020 keinen Ausschlag hätten geben sollen, doch die regelmäßigen Biathlon-Fernsehübertragungen waren für Arnd Peiffer sicher nicht nachteilig.
Da Weber inzwischen weiter an seinem Fahrwerk gearbeitet hat, wollte er, obwohl keine Rennen in diesem sich dem Ende neigenden Winter mehr anstehen, noch einmal nach Schweden zum Testen reisen. Doch wegen der derzeitigen Einreisebestimmungen, des finanziellen Mehraufwands mit PCR-Tests und Quarantänebestimmungen hat er das schließlich sein lassen.
Untätig war er auch sonst nicht. «Wir haben ein neues Logo kreiert und wollen demnächst Fanshop-technisch einiges machen. Für den nächsten Winter hat die russische Superliga bereits bei mir angefragt», wagte der Bayer einen kleinen Blick in die Zukunft.