Heerenveen: Auch am Freitag mit Weltklasse-Piloten
Jimmy Olsen
Die beiden letzten und entscheidenden Eisspeedway-WM-Finals am Samstag und Sonntag in Heerenveen sind überschattet durch den Ausschluss russischer Fahrer aus der WM. Doch schon beim Rennen um die Roelof Thijs Pokale am Freitagabend (Start 18.30 Uhr) sind einige Piloten mit WM-Standard am Start. Und die einzige Eisspeedway-Fahrerin aus Schweden.
Statt mit 24 Fahrern im K.o.-System wird das Roelof-Thijs-Rennen nach zwei Jahren Pause in Heerenveen am Freitagabend im normalen 16er-System gefahren. Der Grund: Es gibt nach zwei Jahren Corona schlicht zu wenige Fahrer außerhalb Russlands, um ein größeres Feld zu füllen.
Im Startfeld für den Freitag finden sich mit den Niederländern Niek Schaap und Jasper Iwema auch zwei Piloten, die am Samstag und Sonntag im Grand-Prix-Feld dabei sind. Die Erklärung dafür: Die Regel, dass GP-Fahrer am Vortag nicht starten dürfen, ist keine FIM-Regel, sondern eine interne Regelung des Veranstalters MC Assen – bei der man zugunsten der eigenen Mannen mal zwei Augen zugedrückt hat.
Mit dem Schweden Jimmy Olsen, der vor knapp zwei Wochen in Tomaszow Mazowiecki (Polen) das zweite EM-Finale gewonnen hat und EM-Dritter wurde, ist zumindest ein weiterer Topfavorit dabei.
Obwohl man in den Corona-Jahren glauben musste, dass Eisspeedway in Deutschland, Österreich und der Schweiz von den Landkarten verschwunden ist, starten am Freitag immerhin vier Deutschsprachige: Neben Benedikt Monn der Weißenbacher Martin Posch, der zum Comeback bläst. Sein Tiroler Landsmann Kevin Arzl kommt ebenfalls aus Weißenbach und mit Philip Lageder ist ein dritter Weißenbacher dabei, der allerdings mit Schweizer Lizenz für die Eidgenossen startet.
Die meisten Augenpaare am Freitag werden sich jedoch auf die Startnummer 7 richten: die Schwedin Annica Karlsson aus Borlänge fuhr vor kurzem bei der Schwedischen Meisterschaft in Kalix mit, wo sie im letzten Heat einen Punkt erzielen konnte. Vor 18 Jahren war die 45-jährige Ingenieurin bereits in Strömsund ihr erstes Rennen gefahren.
Die beiden noch nicht besetzten Reserveplätze für den WM-Event werden sich voraussichtlich aus dem Ergebnis des Roelof-Thijs-Rennens ergeben – eine zusätzliche Motivation für die Teilnehmer.
Hans Weber, mit elf Punkten Vorsprung auf den Schweden Martin Haarahiltunen Favorit auf den WM-Titel am Wochenende in Heerenveen, ist bereits vor Ort, denn er betreut nebenbei seinen Freund Benedikt Monn. Der Parsberger startet ebenfalls beim Roelof Thijs Pokal am Freitagabend. Weber wird übrigens beim WM-Finale auf seinen russischen Mechaniker Konstantin zurückgreifen können, der ihn während der gesamten Saison in Russland betreut hat. Konstantin wohnte einige Jahre in Düsseldorf und besitzt sowohl einen russischen als auch einen deutschen Pass.
Für alle Renntage gibt es nach der Corona-Öffnung in den Niederlanden noch Sitz- und Stehplatz-Tickets online: www.ijsspeedway.nl
Startliste Roelof Thijs Pokal Heerenveen (1. April):
1 Henri Ahlbom (FIN)
2 Niek Schaap (NL)
3 Michal Knapp (PL)
4 Tom Abrahamsson (S)
5 Sebastian Reitsma (NL)
6 Atte Suolammi (FIN)
7 Annica Karlsson (S)
8 Martin Posch (A)
9 Lukas Hromadka (CZ)
10 Philip Lageder (A)
11 Jimmy Olsen (S)
12 Jani Koivula (FIN)
13 Hans-Olof Olsen (S)
14 Kevin Arzl (A)
15 Benedikt Monn (D)
16 Jasper Iwema (NL)
1. Reserve: Robert Irving (GB)
2. Reserve: Tim Dixon (GB)
Startaufstellung Eisspeedway-GP Heerenveen (2./3. April):
212 Lukas Hutla (CZ)
24 Max Koivula (FIN)
800 Jasper Iwema (NL)
237 Jimmy Hörnell (S)
16 Luca Bauer (D, Wildcard)
412 Niek Schaap (NL)
199 Martin Haarahiltunen (S)
93 Franz Mayerbüchler (D)
107 Andrej Divis (CZ)
357 Joe Saetre (N)
33 Johann Weber (D)
904 Joakim Söderström (S)
97 Ove Ledström (S)
80 Jiri Wildt (CZ)
50 Harald Simon (A)
8 Aki Ala-Riihimäki (FIN)
Res. 17 noch offen
Res. 18 noch offen
WM-Stand nach 2 von 4 Rennen:
1. Nikita Bogdanov, 40 Punkte
2. Igor Kononov 34
3. Dmitry Koltakov 30
4. Dmitry Khomitsevich 30
5. Hans Weber 25
6. Dinar Valeev 22
7. Ivan Kuzhin 20
8. Martin Haarahiltunen 14
9. Jasper Iwema 14
10. Igor Saidullin 13
11. Lukas Hutla 10
12. Ove Ledström 10
13. Franz Zorn 9
14. Franz Mayerbüchler 8
15. Nikita Toloknov 6
16. Aki Ala-Riihimäki 5
17. Max Koivula 2