Superbike-WM: Toprak wie Marc Marquez?

Alles gegen den Sport

Kolumne von Ivo Schützbach
Diese Werbeflächen beansprucht die FIM

Diese Werbeflächen beansprucht die FIM

Seit Jahren wandelt die Eisspeedway-WM in Mitteleuropa am Abgrund. Nun unternimmt der Weltverband FIM alles, um dem Verwundeten den Todesstoss zu verpassen.

Die Eisspeedway-WM hat für 2013 ein neues Qualifikationssystem bekommen. Sieben Fahrer wurden vom Motorrad-Weltverband FIM direkt für den fünf Events umfassenden Grand Prix 2013 gesetzt. Weitere sieben kommen aus der einzigen Qualifikationsrunde in St. Johann/Österreich. Die letzten beiden Plätze im 16-Mann-Feld erhalten ein von der FIM für alle Rennen gesetzter Fahrer sowie ein Pilot mit Veranstalter-Wildcard.

«Wie sollen so junge Fahrer an die Weltspitze herangeführt werden?», fragt Deutschlands Eisspeedway-Aushängeschild Günther Bauer. Deutschland hat nur zwei Plätze in der Quali, die haben Bauer und Max Niedermaier erhalten.

Die FIM argumentiert, es würde nur deshalb nur eine Qualirunde geben, weil es an Veranstaltern fehlt. «Das ist eine Lüge», unterstreicht Günther Bauer. «Wir hätten in Inzell sogar zwei Qualirunden ausgetragen.»

Da es ohnehin kaum noch Eisrennen ausserhalb Russlands gibt, wird sich an der drückenden Überlegenheit der Russen nichts ändern. Auch wenn Rekordweltmeister Nikolai Krasnikov keine Lust mehr auf die WM hat und dieser zukünftig fern bleibt.

Das werden in absehbarer Zeit auch die europäischen Stars wie Bauer und Franz Zorn tun – wollen sie sich mit dem Sport nicht in den finanziellen Ruin treiben. Neueste Schnapsidee der FIM: Die Werbeflächen auf der Vorderradverkleidung sowie der Lenkerverkleidung sollen die Fahrer komplett an die FIM abtreten. Sollte die FIM keine Sponsoren finden – wovon auszugehen ist – werden statt geldbringenden Sponsoren der Fahrer zukünftig grosse Startnummern darauf prangen.

«Wie soll ich das meinen Sponsoren erklären», fragt nicht nur Günther Bauer. Neuen Sponsoren hat ein Fahrer zukünftig kaum noch etwas anzubieten, Verträge mit bestehenden muss er brechen, will er am Grand Prix teilnehmen. Verzichtet ein guter Fahrer auf den Grand Prix, hat er fast keine Rennen mehr. Ein Kreislauf. «Eigentlich kann ich nur noch aufhören», meinte Bauer gegenüber SPEEDWEEK.DE

Nimmt ein Fahrer eine FIM-Lizenz für den Grand Prix, unterwirft er sich damit dem Reglement. Den Fahrern bliebe nur, geschlossen gegen die jüngsten Tötungsversuche der FIM vorzugehen. Da jedoch kaum ein Eispilot potente Sponsoren auf seinem Bike hat, wird sich keine Fahrerfront bilden. Der Anfang vom Ende.

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