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Stefan Pletschacher muss Rucksack-Verband tragen

Von Rudi Hagen
Stefan Pletschacher (8) hält den linken Fuß nach hinten.

Stefan Pletschacher (8) hält den linken Fuß nach hinten.

Stefan Pletschacher beendete die Eisspeedway-WM in Inzell mit einem bösen Sturz und einem Schlüsselbeinbruch. Hauptsponsor Stahlwerk Annahütte hält weiter zu ihm.

SPEEDWEEK.com sprach mit dem36-jährigen Ruhpoldinger über seine Verletzung, die abgelaufene Saison und seine Aussichten für die Zukunft..

Stefan, wie geht es dir heute?

Na ja, es ging mir schon mal besser. Das war ein blöder Sturz in Inzell und ich weiß irgendwie noch gar nicht, wie es dazu kam. Dr. Lorenz in Traunstein hat das Schlüsselbein geröngt und festgestellt, dass es ein glatter Bruch ist. Die Knochen stehen direkt gegeneinander, daher brauche ich keine OP. Ich muss jetzt nur einen Monat lang einen Rucksackverband tragen. Ich hatte mir dieses Schlüsselbein 2006 in Weißenbach schon mal gebrochen. Heuer habe ich relativ wenig Schmerzen, aber es ist alles grün und blau.

Siehst du die Saison in der Nachschau eher negativ?

Im Vergleich zur vorigen Saison ja. Damals hatte ich eine perfekte Vorbereitung mit meinem Trainer Anatoli Bondarenko in Kamensk. Ich konnte lange mit den schnellen russischen Fahrern trainieren und mich an die dortigen Eisverhältnisse gewöhnen. Die Vorbereitung auf diese Saison war dann extrem anders. Aufgrund meiner Lungenembolie im Mai 2014 konnte ich das lange geplante Trainingslager in Kamensk nicht durchziehen, da ich die Medikamente nicht absetzen durfte. Am Ende war ich dann zwar noch für fünf Tage in Schweden trainieren, aber das war eben nicht Russland. Das Hauptproblem war, dass ich eineinhalb Monate nur gestanden und keine entsprechende Trainingszeit hatte. Und dann sollst du nach Russland gehen und gute Leistungen im GP bringen? Das hat bei mir nicht funktioniert.

Die Ergebnisse waren aber gar nicht so schlecht, oder?

Ich weiß aus den letzten Jahren, dass ich immer einen kleinen Vorlauf brauche, um mein Leistungsvermögen zu zeigen. In Russland brauche ich immer Minimum zwei Rennen, um mich zu steigern. Das war in diesem Jahr auch wieder so. In Almaty war gut, dass fast alle Fahrer motorenmäßig auf dem gleichen Niveau waren. Da war ich auch irgendwie bei der Musik dabei, aber der nächste Schlag ist dann wieder in Assen gekommen. Ich habe einfach zu wenig Punkte geschrieben. Da muss mehr kommen. Das habe ich leider nicht geschafft. In Inzell war ich eigentlich super dabei, aber dann kam der Sturz. Kein schöner Abschluss.

Was war bei der DM in Berlin?

Wenn ein Fahrer im letzten Lauf weiß, dass er hier nichts mehr reißen kann, und dann aber einen anderen Fahrer durch seinen groben Fahrstil behindert, dann habe ich dafür kein Verständnis. Ich war beim letzten Lauf gut dabei, aber da fährt der Weber wie immer kerzengerade in die erste Kurve rein, legt um und ich habe aufstellen müssen. Da waren die anderen weg. Das war eine Kamikaze-Aktion, völlig unnötig. Und im Stechen war der Max Niedermaier dann einfach besser. Mein Ziel war es, unter die ersten Drei zu kommen, das habe ich geschafft. Dem Günther Bauer kann bei solchen Gelegenheiten von uns eigentlich keiner gefährlich werden.

Erster war an diesem Tag aber der älteste Fahrer im Feld, der Schwede Per-Olof Serenius. Hattest du den auf dem Zettel?

Mir war vorher klar, wenn der Posa kommt, wird er mindestens eine Platzierung unter den ersten drei schaffen. Dass er aber so souverän alle versenkt hat, war dann schon erstaunlich. Das ist einfach seine Erfahrung, der weiß genau, was er tut. Posa war eigentlich gar nicht so schnell, aber er ist taktisch gefahren. Er war bei den Starts vorne, hat sich in die Kurve hinein treiben lassen und ist seine Linie gefahren, wo das Eis gut war. Ich glaube auch, dass der Posa an diesem Wochenende bei der schwedischen Meisterschaft auch mindestens unter die ersten drei fährt. Der Svensson wird sich das nicht nehmen lassen, denn der ist sehr gut drauf, hat immer gute Resultate eingefahren. Zweiter wird der Ledström und der Posa wird Dritter. Hut ab und Respekt vor dem alten Mann, von dem kann man nur lernen. Der hätte auch in der WM noch seine Punkte gefahren, da bin mir sicher. Ich fand es nur sehr schade, dass sie ihn in Berlin nicht irgendeiner Form geehrt haben. Das wurde einfach unter den Teppich gekehrt.

Wie geht es jetzt weiter mir dir?

Mit meinem Hauptsponsor, dem Stahlwerk Annahütte in Ainring, habe ich noch einen Zwei-Jahres-Vertrag. Wir haben jetzt auch wieder ein sehr positives Treffen gehabt. Die dortigen Verantwortlichen stehen voll hinter mir und dem ganzen Team. Ansonsten werde ich zum Sommer hin Moto-Cross fahren, wenn es von unserem Geschäft her passt. Wir erweitern unseren Omnibusbetrieb gerade um den Taxibereich und die Familie darf auch nicht immer zu kurz kommen.

Was würdest du für den nächsten Winter am ehesten bei dir verbessern wollen?

Eindeutig meine Fußhaltung. Ich habe mich gefragt, warum ich langsam bin. Antwort: Ich nehme meinen linken Fuß in der Kurve nach hinten, das nimmt in der Schräglage den Speed weg. Da muss ich jetzt dran arbeiten.

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