Werner Daemen (BMW) und seine drei verrückten Jungs

Von Tim Althof
BMW schnappte sich am Sonntag den Sieg beim 24-Stunden-Rennen auf dem Circuit de Spa-Francorchamps. Teamchef Werner Daemen liegt ganz besonders viel an diesem Erfolg in seiner Heimat Belgien.

Seit dem Bol d’Or 2019 tritt BMW in der FIM Endurance-WM mit einem eigenen Werksteam auf. Geführt wird die Mannschaft vom ehemaligen IDM Supersport-Champion Werner Daemen. Beim Saisonfinale in Most im vergangenen Oktober gelang der erste Sieg in der EWC, zwei Rennen später legte die Mannschaft mit Markus Reiterberger, Ilya Mikhalchik und Jeremy Guarnoni noch einen drauf: In Spa wurde über den ersten Sieg bei einem 24-Stunden-Rennen gejubelt.

Dabei begann das Rennen am Samstag wie ein Sprintrennen. Die Werksteams wechselten in der ersten Stunde teilweise mehrmals pro Runde die Positionen. «Wenn die Ampel auf Grün springt, dann ist die Nervosität bei den Fahrern vergessen. Wenn du dann in der Box stehst und siehst, wie Kawasaki, Yamaha, Honda und so weiter gegeneinander kämpfen, dann hoffst du, dass sie alles unter Kontrolle haben», gestand Daemen nach dem Rennen. «Zum Glück hatten sie auch alles unter Kontrolle. Ich kann aber sagen, dass ich an der Boxenmauer viel nervöser bin, als ich es auf dem Bike war.»

Auch am Sonntagmorgen war BMW in einen harten Kampf auf der Strecke verwickelt. Mikhalchik holte alles auf seiner M 1000 RR heraus, um gegen Marvin Fritz (Yamaha) zu bestehen. «Diese Kämpfe auf der Strecke bringen sehr viel Spannung. Ob Ilya gegen Marvin oder am Ende die Honda gegen Suzuki: Es ist der Grund, warum die Zuschauer sich das ansehen», betonte der 50-Jährige.

«Der Sieg ist besonders speziell, denn vor 20 Jahren stand ich in Spa als Fahrer auf dem Podium», fuhr Daemen fort. «Ich habe leider nicht gewonnen. Weil ich dann schon zu alt war, habe ich mir vorgenommen, dass ich eines Tages als Teamchef zurückkehren werde, um zu gewinnen. Ich muss sagen, dass das Team und die drei verrückten Jungs einen unglaublichen Job abgeliefert haben.»

Ergebnis «24h Spa EWC Motos» 2022:
Pos Fahrer, Motorrad Klasse Runden/Diff
1 BMW Motorrad World Endurance (Reiterberger, Mikhalchik, Guarnoni), BMW M 1000 RR EWC 508 Rnd
2 Tati Team Beringer (Techer, Arbel, Leblanc), Kawasaki ZX-10R EWC + 7 Runden
3 F.C.C. TSR Honda France (Hook, Rea, Di Meglio), Honda CBR1000 RR-R
EWC + 8 Runden
4 Yoshimura SERT Motul (Black, Simeon, Guintoli), Suzuki GSX-R1000
EWC + 8 Runden
5 Wojcik Racing Team EWC (Kovacs, Morais, Linfoot), Yamaha YZF-R1
EWC + 11 Runden
6 Viltais Racing Igol (Alt, Nigon, Odendaal), Yamaha YZF-R1
EWC + 11 Runden
7 Team Moto AIN (Corti, Perolari, Vinales), Yamaha YZF-R1
EWC + 13 Runden
8 Team LH Racing (J. Nigon, de la Vega, Trautmann), Yamaha YZF-R1
SST + 17 Runden
9 Bolliger Switzerland (Bühn, Pellijeff, Thöni), Kawasaki ZX-10R
EWC + 18 Runden
10 Team LRP Poland (Vincon, Bijsterbosch, Lewandowski), BMW S 1000 RR
EWC + 18 Runden
11 Team 18 Sapeurs Pompiers (Clere, Guittet, Steinmayr), Yamaha YZF-R1
SST + 19 Runden
18 Team Aviobike (Lindegger, Dangl, Groppi), Yamaha YZF-R1
SST + 32 Runden
19 Falcon Racing (Chevalier, Eisen, Millet), Yamaha YZF-R1
SST + 34 Runden
21 Energie Endurance 91 (Napoli, Mohr, Choy), Kawasaki ZX-10R
SST + 41 Runden
24 Mana-Au Competition (Stoltz, Godefroy, S. Trueb), Suzuki GSX-R1000
SST + 46 Runden 
30 Motobox Kremer Racing (Dehaye, Walchhütter, Ströhlein), Yamaha YZF-R1
EWC + 83 Runden 
DNF YART – Yamaha Official Team EWC (Hanika, Fritz, Canepa), Yamaha YZF-R1
EWC  
DNF ERC Endurance Ducati (Davies, Fores, Checa), Ducati Panigale V4R
EWC
DNF National Motos Honda (S. Suchet, V. Suchet, Raymond), Honda CBR1000 RR-R
SST  
DNF Webike SRC Kawasaki France (De Puniet, Masson, Marino), Kawasaki ZX-10R EWC  

 

EWC-Gesamtstand nach 2 von 4 Rennen:
Pos Team Punkte
1 Yoshimura SERT Motul 106
2 F.C.C. TSR Honda France
91
3 YART – Yamaha Official Team EWC 
76
4 Tati Team Beringer Racing
75
5 BMW Motorrad World Endurance
64
6 Team Bolliger Switzerland
56
7 Team LRP Poland
42
8 Viltais Racing Igol
38
9 Wojcik Racing Team 33
10 Maco Racing Team 26
11 ERC Endurance Ducati 23
12 Webike SRC Kawasaki France 23
13 Moto Ain 21
14 Team GT Endurance
15
15 Motobox Kremer Racing 12
16 Kingtyre Fullgas Racing Team 10
17 Tecmas 1

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