Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Enduro-WM in Chile: Keine leichte Aufgabe

Von Robert Pairan
Marcus Kehr hatte zu kämpfen

Marcus Kehr hatte zu kämpfen

Deutschlands Enduro-Star Marcus kehr spricht von «extremen Verhältnissen» in Chile. Bis auf Antoine Meo hatten alle Weltmeister Probleme.

Zum Auftakt der Enduro-Weltmeisterschaft ging es nach Talca in Chile/Südamerika. Während hierzulande noch der Winter mit Schneeschauern sein letztes Aufbäumen hat, herrschten dort warme, trockene und staubige Bedingungen.

Diese Vorgaben waren es, die es den Fahrern ziemlich schwer machten. Nicht nur die Etappe war staubig und zerfahren, sondern auch die drei Sonderprüfungen, die je einmal pro Runde absolviert wurden.

Enduro1

Beim WM-Auftakt konnte zumindest E1-Weltmeister Antoine Meo mit zwei Tagessiegen klar die Richtung vorgeben. Er profitierte zusätzlich davon, dass die Konkurrenz hinter ihm keine homogene Leistung zeigte und sich auf den Plätzen abwechselte. Der vorab als stärker Herausforderer angenommene Juha Salminen wurde zwar am ersten Tag seiner Rolle gerecht, doch am zweiten Tag verlor der achtfache Weltmeister in der Enduroprüfung vierzig Sekunden und damit den Anschluss an die Spitze.

Dafür fuhr aber sein finnischer Landsmann Eero Remes mit einem dritten Rang erstmals eine TM auf das Podium. Wie Remes brauchte auch der neue Husaberg-Werksfahrer Thomas Oldrati einen Tag Anlauf, um auf das Podium zu kommen: der zweite Platz in der Tageswertung und der vierte Rang in der Meisterschaft war der Lohn.

Am konstantestes fuhr ausgerechnet der sonst so schwankende Matti Seistola: Der Husqvarna-Pilot liegt mit seinem dritten und vierten Tagesrang punktgleich mit Salminen auf dem zweiten WM-Rang.

Enduro2

E2-Weltmeister Pierre-Alexandre Renet holte sich am ersten Tag planmäßig den Tagessieg, doch zu Beginn des zweiten Tages kam der Franzose nicht so recht in Schwung und so beende er die Klasse nur auf dem vierten Platz und liegt in der WM-Wertung auf Rang 2 hinter dem Italiener Alex Salvini. Der zu Honda gewechselte Ex-Crosser holte sich am zweiten Tag seinen ersten Tagessieg in seiner Enduro-Karriere! Doch die KTM-Truppe mit Johnny Aubert und dem wieder zurückgekehrten Ivan Cervantes liegt nicht weit zurück.

Enduro3

In der E3-Klasse hatte Weltmeister Christophe Nambotin ziemliche Schwierigkeiten, einen Rhythmus auf dem harten und glatten Boden zu finden. Er stürzte viel zu oft und landete am ersten Tag auf Rang 2 hinter einem sichtlich zufriedenen Joakim Ljunggren. Der Schwede hatte nur eine Woche zuvor eine ziemlich verkorkste Indoor-WM-Saison abgeschlossen und war nun sichtlich erleichtert, dass er das Motorradfahren nicht verlernt hat. Allerdings holte sich am zweiten Fahrtag Nambotin wieder den Tagessieg, wodurch die beiden Fahrer nun punktgleich an der Spitze liegen.

Dahinter dann der Umsteiger Rodrig Thain, der sein Debüt auf der großen GasGas  mit Rang 4 und 3 und dem dritten WM-Rang abschloss.

Einziger Deutscher Teilnehmer war Marcus Kehr, der mit seinem sechsten und achten Tagesrang auf WM-Platz 7 liegt – punktgleich mit dem italienischen Cross-Profi Manuel Monni. «Ich habe mir immer selbst im Endurotest eine bessere Platzierung verbaut – an beiden Tagen bin ich da zweimal hängen geblieben … Es war extrem hart und glatt, wenn man zuviel wollte, ging es ab in die Büsche. Die Etappe war auch extrem zerfahren und kräftezehrend.»

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