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Mark Webber beendet seine aktive Rennfahrer-Karriere

Von Oliver Müller
Im Paddock immer beliebt: Mark Webber

Im Paddock immer beliebt: Mark Webber

Einer der ganz grossen Motorsportler tritt am Ende der Saison ab. Mark Webber, der 2015 mit Porsche an der Seite von Timo Bernhard und Brendon Hartley Sportwagen-Weltmeister wurde, nimmt den Fuss vom Gaspedal.

In Insider-Kreisen wurde schon lange darüber spekuliert, nun steht es fest: Mark Webber wird den Helm an den Nagel hängen – und seine aktive Laufbahn als Rennfahrer am Ende der aktuellen FIA-WEC-Saison beenden. Mit dem Rennen am Wochenende in Fuji, jenem in Shanghai und dem WM-Finale in Bahrain (19. November) wird Webber also noch drei Mal ins Lenkrad des Porsche 919 Hybrid greifen. «Ich werde den schieren Speed, Downforce und Wettkampf vermissen. Aber ich will gehen, wenn es am schönsten ist und freue mich auf meine neuen Aufgaben», erklärte er.

Der Australier wird seinem aktuellen Arbeitgeber Porsche jedoch erhalten bleiben und in einer Rolle als Repräsentant weitermachen. Dabei wird er seine Erfahrung als Berater in die verschiedenen Porsche-Motorsportprogramme einbringen. Dazu gehören die Talentsuche sowie Fahrertrainings für angehende Profis und die grosse Zahl der weltweiten Porsche-Amateurrennfahrer – also Ähnliches, was bereits Walter Röhrl bei Porsche leistet. «Ich bin angekommen. Porsche ist die Marke, die ich immer am meisten liebte, die am besten zu mir passt», freut sich Webber auf die Zukunft.

Nach seiner Zeit in der Formel 1 (zuletzt bei Red Bull Racing) wechselte Webber für die Saison 2014 zu Porsche in die FIA WEC – und war somit beim Wiedereinstieg der Marke in die Sportwagen-WM mit dabei. Im 919 Hybrid bildet er seither zusammen mit Timo Bernhard und Brendon Hartley ein Fahrer-Trio. «Die Umstellung von der Formel 1 auf den LMP1 war gross und eine komplett neue Erfahrung. Aber sie kam für mich zur richtigen Zeit. Ich habe festgestellt, dass ich es geniesse, ein Auto zu teilen, und die Chemie zwischen Timo, Brendon und mir ist besonders, daran werde ich mich immer erinnern», so Webber, der mit seinen Wagenpartnern auch eine private Freundschaft aufbauen konnte.

Der Einstieg in die Sportwagen-WM war schon im zweiten Jahr von Erfolg gekrönt, als Webber/Bernhard/Hartley den Fahrer-WM-Titel erringen konnten. «Meine erste Weltmeisterschaft zusammen mit Timo und Brendon im Porsche geholt zu haben, bedeutet mir unheimlich viel», blickt er zurück.

Die aktuell Saison begann zunächst nicht nach Wunsch. In den ersten drei WM-Läufen konnten lediglich 3,5 Punkte eingefahren werden. Auch wenn seit dem vierten Lauf am Nürburgring alle Rennen gewonnen werden konnten, wird es mit der Titelverteidigung wohl nichts mehr werden.

Genauso wenig wie mit einem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans: Dort hatte Webber bislang nie wirklich das Glück auf seiner Seite. 2014 hatte sein Porsche zwei Stunden vor Schluss einen technischen Defekt am Antrieb; 2015 bremste Webber/Bernhard/Hartley eine Zeitstrafe ein, sodass lediglich Platz zwei heraussprang – und in diesem Jahr sorgte eine kaputte Wasserpumpe für das vorzeitige Aus.

Schon in den Jahren 1998 und 1999 trat Webber beim Klassiker an der französischen Sarthe an. Doch damals war ihm keine einzige Rennrunde vergönnt. 1998 (an der Seite von Bernd Schneider und Klaus Ludwig) wurde der Mercedes CLK LM bereits vor Webbers erstem Stint zurückgezogen. Im Folgejahr hob der Australier in der Qualifikation und dem Warm-Up mit dem CLR (wegen Unterluft) ab, sodass sein Wagen vor schon Rennstart abgemeldet werden musste – die Bilder der fliegenden Mercedes gingen seinerzeit um die Welt.

Wer 2017 den Platz von Mark Webber im Cockpit des Porsche 919 Hybrid einnehmen wird, steht offiziell noch nicht fest. Gute Chancen haben sicherlich die Werksfahrer Nick Tandy bzw. Earl Bamber.

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