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Rob Leupen: «2018 gibt es keine Ausreden für Le Mans»

Von Martina Müller
Echter Racer: Rob Leupen (re.)

Echter Racer: Rob Leupen (re.)

SPEEDWEEK.com unterhielt sich mit Rob Leupen, dem Geschäftsführer der Toyota Motorsport GmbH. Dort entstehen die TS050 Hybrid, mit denen Toyota als haushoher Favorit in der Sportwagen-WM (FIA WEC) antreten wird.
Herr Leupen: Die FIA WEC steht nun vor der sogenannten Super-Season 2018/2019. Audi und Porsche sind nicht mehr dabei. Die LMP1-Klasse ist jetzt anders. Was ist die Herausforderung für Toyota in diesem Jahr?

Rob Leupen: «Zuerst einmal gilt es, Le Mans zu gewinnen. Das versuchen wir in dieser Ära jetzt bereits zum siebten Mal. Das ist sichtlich das Hauptthema, welches wir nun einmal erledigen müssen. In den letzten beiden Jahren waren wir sehr nahe dran: 2016 mehr als 2017. Wir haben ein starkes Fahrzeug, aber wir verbaseln es immer wieder. Das muss jetzt aufhören. Ich denke, das ist unser erstes Ziel. Es ist aber auch nicht so, dass wir Le Mans einfach nach Hause schaukeln. Wir müssen aufpassen und dürfen keine Fehler machen.»

2017 traten Sie in Le Mans mit drei LMP1-Fahrzeugen an. Warum haben Sie für 2018 wieder auf zwei TS050 Hybrid heruntergeschraubt?

«Drei Autos fordern mehr Konzentration. Das dritte Auto wurde im letzten Jahr zwar von einem Wettbewerber getroffen, aber die Probleme lagen eher in anderen Bereichen. Beispielsweise in Zuverlässigkeit und in der Team-Kommunikation. Beides haben wir jetzt erledigt. Dennoch ist es in Bezug auf die Kommunikation immer schwierig, zwischen Japan und uns alles perfekt hinzubekommen. Das ist unsere Achillesferse. Wir haben dieses Jahr keine Ausreden für Le Mans. Es gibt kein Porsche; es gibt kein Audi. Da haben wir gesagt, dass wir uns voll fokussieren müssen. Sicherlich waren auch die Einsatzkosten ein Thema. Alles in allem haben wir Abwägungen getroffen und uns für nur zwei Autos entschieden. Jedoch gestehe ich auch, dass ich dabei ein weinendes Auge hatte.»

Im Gegensatz zur Werkskonkurrenz ist Toyota der LMP1-Klasse erhalten geblieben und fährt jetzt gegen private Teams. Damit gehen Sie doch ein mächtiges Risiko ein? Wenn es in Le Mans wieder nichts wird, stehen Sie doch als der ganz großer Verlierer da?

«Richtig, wir gehen ein hohes Risiko ein. Aber wir glauben an die FIA WEC und an Le Mans. Wir fühlen uns in diesem Umfeld wohl. Außerdem wird das Thema 'Racetrack to Road' immer wichtiger. Toyota hat in Tokio im letzten Jahr ein supertolles Konzeptauto präsentiert, in welchem der Antriebsstrang des TS050 Hybrid hineinkommt. Das LMP1-Programm hat für uns eine Serienrelevanz. Aber ganz klar: Wenn wir in Le Mans gegen beispielsweise Rebellion oder SMP verlieren sollten, müssen wir uns schon hinterfragen. Denn es hätte dann nicht an der Technik gelegen, sondern an uns selbst. Alles was nicht funktioniert, ist nur auf die involvieren Mensch zurückzuführen. Dadurch ist der Druck sehr groß. Wir können uns keinen Fehltritt erlauben.»

Gibt es eine Exit-Strategie, wenn es doch schief gehen sollte?

«Nein, diese Exit-Strategie haben wir nicht. Es ist aber so, dass dann vielleicht in paar Köpfe rollen werden – und vielleicht auch müssen. Das wissen wir. Außerdem ist es nicht die Kultur von Toyota, einfach schnell auszusteigen, wenn es nicht funktioniert. Das wird es nicht geben. Wir haben uns zu dem Programm committet. Aber dann müssten es andere Leute besser machen als diejenigen, die jetzt die Verantwortung haben.»

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