Für WEC und 24h Le Mans: Toyota präsentiert den GR010

Von Oliver Müller
Mit dem GR010 Hybrid will Toyota in der Sportwagen-Weltmeisterschaft und bei den 24 Stunden von Le Mans glänzen. Das neue Hypercar löst den TS050 ab und fährt gegen ByKolles, Glickenhaus und bald auch gegen Peugeot.

Im Sportwagen-Motorsport bricht nun eine neue Epoche an. Die LMP1 haben ausgedient und werden ab der Saison 2021 durch die Hypercars (LMH) ersetzt. Als erstes Fahrzeug der neuen Hypercar-Generation hat Toyota nun den GR010 Hybrid vorgestellt. Das ist der direkte Nachfolger des TS050 Hybrid (LMP1), der zuletzt dreimal die 24h von Le Mans gewonnen hat. GR steht für Gazoo Racing. Unter diesem Namen bündelt Toyota aktuell seine Motorsport-Aktivitäten.

Angetrieben wird der GR010 von einem V6-Turbomotor mit 3,5 Litern Hubraum. (Der V6 im TS050 hatte 2,4 Liter Hubraum). Das Hypercar-Aggregat liefert 500 KW (680 PS) an Leistung. Außerdem gibt es ein Hybridsystem auf der Vorderachse, welches bis zu 200 KW (272 PS) leisten kann. Im alten TS050 gab es noch zwei Hybridsysteme – eines auf der Vorderachse und eines auf der Hinterachse. Dies ist im neuen Hypercar-Reglement jedoch nicht mehr erlaubt.

Auch die maximale Power ist nun beschränkt. Motor und Hybridsystem dürfen zusammen nur auf 500 KW gleichzeitig kommen. Das bedeutet: Sobald Power aus dem Hybridsystem eingespeist wird, muss der Output des Verbrenners entsprechend zurückgefahren werden. Beim TS050 kam die Hybridpower noch zusätzlich hinzu, sodass dieser teilweise über 1000 PS auf die Straße brachte.

Ebenfalls neu ist, dass es nun nur noch eine Aerodynamik-Konfiguration geben darf. Zuletzt hatten die LMP1 zwei Aero-Kits - eines für hohen Anpressdruck und eines für die Strecke in Le Mans. Darüber hinaus darf das eine Aero-Kit des Hypercars auch nur noch über eine Einstellungsmöglichkeit verfügen. Beim GR010 ist dies der verstellbare Heckflügel.

Die Entwicklung des GR010 wurde vor rund 18 Monaten gestartet. Wie beim TS050 kommt der Antrieb von Toyota aus Higashi-Fuji in Japan. Beim Rest hatte Toyota Gazoo Racing Europe in Köln-Marsdorf die Verantwortung. Das Fahrzeug hat bereits zwei dreitägige Tests absolviert (einer in Paul Ricard und einer in Portimão).

Die Konkurrenten in der FIA WEC werden 2021 Glickenhaus und ByKolles sein, die gerade ebenfalls ein Hypercar entwickeln. Dazu kommt in dieser WEC-Saison noch Alpine, die übergangsweise einen alten LMP1 an den Start bringen dürfen. Ab 2022 gesellt sich auch Peugeot hinzu. Die Franzosen arbeiten ebenfalls an einem Hypercar.

Nicht viel Neues gibt es bei Toyota hingegen bei der Cockpit-Besatzung. Mit Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López sowie Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley wurden alle sechs vorhandenen Piloten weiter verpflichtet. Der Niederländer Nyck de Vries bleibt Test- und Reservefahrer.

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