Hypercar präsentiert: Ferrari zeigt den 499P für WEC

Von Oliver Müller
Natürlich in Rot: Der Ferrari 499P für die Sportwagen-WM

Natürlich in Rot: Der Ferrari 499P für die Sportwagen-WM

In der Saison 2023 wird Ferrari mit zwei 499P in der Hypercar-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) antreten. Das Fahrzeug verfügt über einen V6-Turbo mit 500 kW (rund 680 PS). Es ist der Nachfolger des 312PB aus 1973.

Ferrari hat den 499P vorgestellt. Mit diesem Auto steigt die Mythos-Marke aus Italien 2023 in die Hypercar-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) ein. Der 499P ist nach LMH-Regeln (Le Mans Hypercar) konstruiert - genauso wie der Peugeot 9X8, der Toyota GR010 Hybrid und der Glickenhaus 007 LMH. Die Bezeichnung 499P erklärt sich aus dem Volumen eines Zylinders, das beim 499 eben 499 Milliliter beträgt. P steht für Prototyp. Bereits in der Vergangenheit hat Ferrari auf diese Art und Weise Rennwagen benannt.

Der 499P läutet eine neue Ära ein. Denn erstmals seit 50 Jahren betreibt Ferrari wieder Werksmotorsport auch außerhalb der Formel 1. Zuletzt trat man im Jahre 1973 mit dem 312PB in der damaligen Sportwagen-WM an. Alle anderen Motorsport-Projekte (außerhalb der Formel 1 natürlich) waren seitdem kein offizieller Werkssport.

«Der 499P ist ein wahr gewordener Traum. Heute ist ein wichtiger Moment für all die Menschen, die in den letzten zwei Jahren so hart an diesem Projekt gearbeitet haben», so GT-Sportchef Antonello Coletta. «Wir wollten unserer Geschichte huldigen, mit vielen kleinen und großen Verweisen auf eine Vergangenheit voller Erfolge und Titel. Wir tun dies jedoch mit Blick nach vorne und schaffen ein Manifest unseres Engagements für die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Der 499P ist ein Prototyp, der im wahrsten Sinne des Wortes eindeutig ein Ferrari ist.»

Für den Vortrieb im 499P sorgt ein V6-Turbo mit 3 Litern Hubraum. Auch die Konkurrenz von Toyota (3.5 Liter) und Peugeot (2.6 Liter) hat einen V6-Turbo verbaut. Glickenhaus setzt auf einen V8-Turbo. Die Grundarchitektur des Motors stammt vom Ferrari 296 ab. Für die Rennzwecke im 499P wurde aber eigentlich alles Andere neu entwickelt. Zusammen mit dem Verbrenner, der die Hinterräder antreibt, arbeitet im 499P auch ein Hybridsystem auf der Vorderachse. Somit wir der 499P temporär auch zum Allradler. Bei der Batterie des Hybridsystems wurde auch auf die Erfahrungen aus der F1-Abteilung zurückgegriffen. Die Systemleistung beträgt (reglementsbedingt) 500 kW.

Auffällig ist auch der große Doppelheckflügel am 499P. Hier geht Ferrari einen ganz anderen Weg als beispielsweise Peugeot, die komplett ohne Heckflügel auskommen. Möglich macht diese Vielfalt das LMH-Reglement. Denn es gibt festgelegte Werte für den Abtrieb, den Luftwiederstand und die Aero-Effizienz. Diese sind im Vergleich zu den früheren LMP1 recht einfach zu erreichen. Somit haben die Hersteller viele Möglichkeiten, die Autos optisch nach ihrem Gusto zu designen.

Eingesetzt werden die beiden 499P in Zusammenarbeit mit AF Corse. Das Team von Amato Ferrari aus Piacenza ist schon seit etlichen Jahren Partner von Ferrari im GT-Sport. Als Startnummern wurden die 50 (wegen 50 Jahre seit 1973) und 51 (damit gab es im GT-Sport viele Ferrari-Siege) ausgewählt. Das erste Rennen des 499P soll dann der WEC-Auftakt im März 2023 in Sebring/USA sein.

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