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6h Monza: Toyota triumphiert beim Ferrari-Heimspiel

Von Oliver Müller
Sieger-Auto in Monza: Der Toyota GR010 Hybrid von Conway/Kobayashi/López

Sieger-Auto in Monza: Der Toyota GR010 Hybrid von Conway/Kobayashi/López

Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López gewinnen beim fünften Saisonlauf der FIA WEC in Monza. Ferrari auf Platz zwei. Auch Peugeot erstmals auf dem Podium. Corvette bereits mit Titel in der GTE Am.

Revanche gelungen: Toyota siegt beim FIA-WEC-Rennen im italienischen Monza und verhagelt Ferrari somit den Heimsieg vor rund 65.000 begeisterten Wochenend-Zuschauern. Nach sechs Stunden Renndistanz gewann der GR010 Hybrid von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López. Dieses Trio hatte weite Teile des Rennens bestimmt. Es ist der vierte Sieg für Toyota im fünften WEC-Rennen 2023. Damit gewannen die Japaner alle Läufe außerhalb der 24h Le Mans. Beim großen Klassiker an der Sarthe jubelte bekanntlich Ferrari.

Das am Ende siegreiche Auto hatte das Rennen in Monza schon von der Pole-Position aus begonnen. Startfahrer Conway hatte in der ersten Kurve zwar kurz das Nachsehen gegen den Ferrari 499P von Miguel Molina, konnte die Führung letztendlich aber behaupten. Ebenfalls in der ersten Kurve verbremste sich Sébastien Buemi im zweiten Toyota und zwang Antonio Giovinazzi im zweiten Ferrari in einen Dreher. Dies hatte signifikante Auswirkungen für beide. Das Auto von Giovinazzi (sowie Alessandro Pier Guidi und James Calado) fiel zurück und konnte über die ganze Renndistanz nicht mehr um den Sieg mitfahren. Das Trio kam am Ende auf Platz fünf.

Buemi versuchte ebenfalls, wieder nach vorne zu kommen. Dabei kollidierte er aber nach rund 15 Rennminuten mit einem Aston Martin aus der GTE-Am-Klasse, der daraufhin in die Streckenbegrenzung einschlug, was eine Safety-Car-Phase auslöste. Buemi musste als Folge eine einminütige Stop&Go-Strafe absitzen. Somit war nicht mehr als (zunächst) Platz vier für ihn und seine Wagenpartner Ryo Hirakawa sowie Brendon Hartley drin, obwohl sich das Trio vor allem im letzten Rennabschnitt wieder stark nach vorne arbeitete. Update: Nach dem Rennen gab es eine weitere Strafe für den Toyota, was letztendlich Platz sechs bedeutete.

An der Spitze des Feldes kämpften in der ersten Rennstunde jedoch Conway im Toyota, Molina im Ferrari und Mikkel Jensen im Peugeot 9X8 um die Plätze. Tatsächlich konnte Jensen zunächst Rang zwei - und wenig später auch die Führung einnehmen. Ein Peugeot, der aus eigener Kraft ein WEC-Rennen anführte - damit hatten vor einigen Wochen noch nicht viele Beobachter gerechnet.

Durch unterschiedliche Rhythmen beim Boxenstopp wechselte der Lead während des 6h Rennens zwar immer wieder, aber letztendlich waren es diese drei Fahrzeuge, die Stop-bereinigt den Sieg unter sich ausmachten. Und je länger das Rennen dauerte, um so mehr schwang das Pendel zum am Ende siegreichen Toyota von Conway/Kobayashi/López. Zwar brachte eine Gelbphase gegen Rennende nochmals Spannung, doch am Toyota-Triumph konnte nicht mehr gerüttelt werden.

Der Ferrari von Molina sowie dessen Teamkollegen Antonio Fuoco und Nicklas Nielsen hatte am Ende rund 16,5 Sekunden Rückstand und kam auf Platz zwei ins Ziel. Der Peugeot von Paul di Resta, Mikkel Jensen und Jean-Eric Vergne konnte die Pace der beiden Anderen nicht über die komplette Distanz mitgehen und belegte final Rang drei. Es ist dennoch das erste Podium von Peugeot in der WEC. Final Platz vier ging an den Porsche 963 von Dane Cameron, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki.

Stark präsentierte sich auch der 963 vom privaten Team Proton Competition mit Gianmaria Bruni, Harry Tincknell und Neel Jani. Das Fahrzeug feierte in Monza das WEC-Debüt und führte das Rennen zwischenzeitig sogar an – war wie bereits angedeutet aber auch eines der Fahrzeuge auf einem anderen Boxenstopp-Rhythmus. Mit einem Problem (aller Voraussicht nach) an der Kupplung musste das Debüt aber vorzeitig beendet werden.

In der LMP2-Klasse siegte der Oreca 07 von Jota mit David Heinemeier Hansson, Pietro Fittipaldi und Oliver Rasmussen. In der GTE Am gewann der Porsche 911 RSR von Dempsey-Proton Racing mit Christian Ried, Mikkel Pedersen und Julien Andlauer. Durch Platz vier sicherte sich das Corvette C8.R-Trio Ben Keating, Nicolas Varrone und Nicky Catsburg bereits vorzeitig den Klassen-Titel. Die WEC geht nun in eine Sommerpause. Der nächste Lauf findet im September in Fuji/Japan statt.

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