Ferrari-Pilot Antonio Fuoco erklärt Strecke in Spa

Die beiden Werks-Ferrari 499P bei der Anfahrt auf Les Combes
Nicht mehr lange, dann begeht die FIA WEC den dritten Saisonlauf 2025. Schauplatz ist die Strecke in Spa-Francorchamps - und die hat es wirklich in sich. Der Kurs ist 7,004 Kilometer lang und auch als sogenannte Ardennen-Achterbahn bekannt. Streckenabschnitte wie Eau Rouge, Les Combes, Pouhon oder Blanchimont haben Weltruhm. Für viele Rennfahrer ist Spa-Francorchamps der ultimative Rennplatz und die Lieblingsstrecke.
«Spa ist eine der legendärsten und komplexesten Rennstrecken der Welt. Sie bietet einzigartige Hochgeschwindigkeitskurven wie Eau Rouge mit ihrer starken Kompression und die Kemmel-Gerade, auf der man wirklich hohe Geschwindigkeiten erreicht», erklärt Antonio Fuoco, der sich einen Werks-Ferrari 499P mit Miguel Molina und Nicklas Nielsen teilt. Dieses Trio gewann 2024 die 24 Stunden von Le Mans und auch den Saisonauftakt 2025 im Katar.
Fuoco geht die Strecke von Spa-Francorchamps einmal durch und erklärt einige der Herausforderungen aus Fahrersicht: «Spa treibt den Fahrer zu Höchstleistungen an und lässt nicht einmal den kleinsten Fehler zu.» Los geht die Strecke natürlich auf der Start/Ziel-Geraden. Die erste Kurve ist direkt die enge Haarnadel La Source. Danach geht es leicht bergab in Richtung der berüchtigten Eau Rouge. Für Fuoco ist dies «der geschichtsträchtigste und schönste Teil von Spa. Man klettert durch eine starke Kompression in Richtung der Kemmel-Geraden, auf der man dann Geschwindigkeiten von über 300 km/h erreicht.»
Entlang der langen Kemmel-Gerade geht es bergauf in Richtung Le Combes. Hier sind am Rennwochenende traditionell viele Fans auf Stehplätzen zugegen, um die Action zu genießen. «Mit Reifen und Bremsen, die nach der Geraden abgekühlt sind, ist es schwierig, in dieser Sequenz, bekannt als Les Combes, den idealen Rhythmus zu finden, insbesondere während des Rennens», so Fuoco weiter.
Bei Les Combes beginnt auch der zweite Sektor, der zumeist wieder bergab verläuft. Im zweiten Sektor ist seit jeher vor allem aerodynamischer Abtrieb auf den Fahrzeugen gefragt. Spektakulär ist die Doppel-Links-Kurve Pouhon. «In die fährt man mit sehr hoher Geschwindigkeit hinein, hält diese in der Kurvenmitte und bereitet sich dann auf die Kurven 12 und 13 vor, wo es entscheidend ist, das Beste aus den Randsteinen herauszuholen - auf dem inneren Randstein in Kurve 12 und dem äußeren Randstein in Kurve 13.» Zur Erklärung: Kurve 12 und 13 sind grob der Bereich Fagnes.
Danach geht es zum Abschnitt Campus. Für Fuoco ist dies einer der komplexesten Teile von Spa: «Denn dort fährt man über eine große Bodenwelle.» Nun startet der dritte Sektor. Über Courbe Paul Frere und Blanchimont führt die Strecke dann wieder zurück in Richtung Start/Ziel. Diese eher lang gezogenen Kurvenpassagen bieten ebenfalls stets atemberaubende Action. Bevor die Runde fertig ist, kommt aber noch die bekannte Bus Stop. Diese Schikane ist tatsächlich nicht sonderlich beliebt bei den Piloten. Aber sie bietet eine klasse Überholmöglichkeit. «Hier muss das Bremsen punktgenau sein, um beim Wiedereinfahren auf die Start/Ziel-Geraden zum Abschluss der Runde nicht an Boden zu verlieren», stellt der Italiener klar.
Wie sich Fuoco gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen Miguel Molina und Nicklas Nielsen in Spa-Francorchamps schlägt, wird das Rennwochenende zeigen. Los geht es am 8. Mai 2025 mit zwei freien Trainings, die Qualifikation ist dann am 9. Mai 2025 angesetzt und das 6h Rennen am 10. Mai 2025, was (wie für die WEC in Spa üblich) ein Samstag ist.