Tom Kristensen: Nicht mehr der Grösste

Von Guido Quirmbach
Tom Kristensen braucht erstmals im Audi R18 eine Sitzschale

Tom Kristensen braucht erstmals im Audi R18 eine Sitzschale

Der Rekordsieger von Le Mans über das Rennen in Silverstone und seinen neuen Teamkollegen Lucas Di Grassi.

Allan McNish und Tom Kristensen wurden in Silverstone Dritte. Kein Wunschergebnis für die beiden Routiniers im Audi-Team. Sie starteten im Audi R18 ultra, warum nicht den R18 e-tron quattro? «Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Es musste anfangs der Saison pro Auto ein Fahrer benannt werden, das waren André (Lotterer) und Allan. Audi hat sich entschieden, mit beiden Konzepten die WM zu Ende zu fahren. Damit war klar, dass nur einer den Hybrid bekommen wird, und das waren eben die Kollegen», erklärt Tom Kristensen. «Solange es trocken ist, halten sich die Nachteile in Grenzen, aber im Nassen sieht es natürlich schon anders aus. Wobei hier in Silverstone könnte die Hinterachse zum Problem werden, da hilft der Allrad auch, wenn er das Auto sozusagen zieht.»

Prompt bekam der Däne in seinem Stint heftiges Übersteuern und verlor den Anschluss an die Spitze. Rang zwei hatte er schon am Start gegen Toyota verloren. Überlegene Hybrid-Power? «Zum Teil. Aber ich selbst gab etwas zu früh Gas und merkte, dass ich noch der einzige war und niemand mitzog, also ging ich wieder vom Gas, in dem Moment ging das Rennen los.»

Als nach Toms Doppelstint Allan McNish übernahm, gab es einen Plattfuss, der einen zusätzlichen Stopp nötig machte, später mussten nochmals unplanmässig alle vier Reifen gewechselt werden. Erst ab dem Moment war der Audi R18 ultra bei der Pace, lag aber da schon eine Runde hinten. «Das waren heute zu viele Probleme, um mehr als Rang 3 zu erreichen», resümierte McNish, der im mittleren Teil des Rennens um die drei Stunden am Stück am Steuer sass.

Für das nächste Rennen in Brasilien bekommen die beiden Unterstützung von Lucas Di Grassi. Die Begeisterung bei Kristensen hält sich in Grenzen, obwohl er sich nicht negativ äussert, merkt man ihm das an. Das liegt weniger an der Person Di Grassi, sondern einfach an der Tatsache, dass jeder Profi in der Langstrecken-Szene bei Rennen über sechs Stunden lieber zu zweit als zu dritt fährt.

Immerhin ist er mit der Wahl des dritten Piloten einverstanden. «Es war der Wunsch von Audi Brazil, einen einheimischen Fahrer zu haben. Wir haben dann Di Grassi vorgeschlagen, weil wir wussten, dass er gute Tests bei Peugeot gemacht hatte.» Am Lausitzring konnte Di Grassi seine Teamkollegen und den R18 ultra bei einem Test kennenlernen. Probleme mit der Abstimmung, schliesslich hat ein neuer Fahrer oft seine eigenen Vorstellungen, gab es nicht. «Das passt schon. Aber erstmals seit ich mit Frank Biela gefahren bin (2000–2002) brauche ich wieder eine Sitzschale. Danach war ich immer der körperlich grösste Pilot im Team, und die anderen brauchten eine Schale, nun brauch ich selbst wieder eine!»

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