KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Earl Bamber fährt am Nürburgring für Porsche

Von Oliver Müller
Den Blick ganz klar nach oben gerichtet: Porsche-Pilot Earl Bamber

Den Blick ganz klar nach oben gerichtet: Porsche-Pilot Earl Bamber

Der Le-Mans-Sieger ersetzt beim FIA-WEC-Lauf auf dem Nürburgring Klaus Bachler im Porsche von Abu Dhabi-Proton Racing. Bachler will im ADAC GT Masters am Sachsenring seine Titelchance wahren.

Er ist der Shooting-Star der Sportwagen-Saison 2015. Der Neuseeländer Earl Bamber hat dieses Jahr Grosses geleistet und mächtig zu beeindrucken gewusst. Jetzt startet er auch beim FIA-WEC-Rennen am Nürburgring (28.-30. August). Bamber teilt sich in der Eifel einen Porsche 911 RSR mit Khaled Al Qubaisi und Christian Ried. Er ersetzt im deutschen Team Abu Dhabi-Proton Racing aus Ummendorf in Oberschwaben den eigentlichen Einsatzpiloten Klaus Bachler. Grund für den Wechsel: Der Österreicher Bachler wird stattdessen im ADAC GT Masters am Sachsenring antreten, wo er drei Rennwochenenden vor Schluss noch intakte Meisterschaftschancen hat.

Der Einsatz am Nürburgring ist Bambers dritter FIA-WEC-Auftritt in Folge. Bei den Rennen in Spa-Francorchamps und in Le Mans fuhr er jedoch nicht im GT-Porsche sondern im LMP1-Renner aus Weissach, dem Porsche 919 Hybrid. Damit hat er auch den grössten Erfolg seiner Karriere eingefahren. Denn der 25-Jährige gewann im Juni zusammen mit Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg und dem Briten Nick Tandy das 24 Stunden Rennen von Le Mans.

Überhaupt hat Bambers Karriere in den letzten beiden Jahren einen grossen Schub erfahren. Bis 2012 trat der in Wanganui/Neuseeland geborene Pilot bis auf wenige Ausnahmen nur bei Rennen in Asien bzw. «Dow Under» an. Internationale Rennen, wie beispielsweise für das Team Neuseeland in der damaligen A1 Grand Prix-Serie, waren die Ausnahme. Dann im Jahr 2013 der Durchbruch: ?Bamber sicherte sich den Titel im Porsche Carrera Cup Asia. Wegen des Erfolges nominierte ihn Porsche für das «Porsche Motorsport International Cup Scholarship» - ein Programm zur Förderung von internationalen Nachwuchsfahrern. ?Er setzte sich gegen starke Konkurrenz durch gewann das Programm. Als geförderter Pilot startete Bamber 2014 unter anderem im Porsche Supercup (im Rahmen der Formel 1) und erneut im Porsche Carrera Cup Asia. ?Er holte beide Titel, den im Supercup sogar als der erste Rookie überhaupt. Im Herbst 2014 startete er dann erstmals für das Porsche-Werksteam. Beim Petit Le Mans in Amerika ersetzte er Werksfahrer Richard Lietz, der an einer Verletzung laborierte.

Die starken Leistungen des Neuseeländers blieben auch im Porsche-LMP1-Team nicht unbemerkt. Die hausinterne Prototypen-Mannschaft liess ihn im Winter den 919 Hybrid testen. Bamber beeindruckte dabei so sehr, dass er zusammen mit Nico Hülkenberg und Nick Tandy in den dritten Wagen für Spa-Francorchamps und Le Mans gesetzt wurde. Mit dem Sieg beim 24-Stunden-Klassiker an der Sarthe hat er sich bereits in jungem Alten in den Geschichtsbüchern verewigt.

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