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Damon Hill über Depressionen: «Kann man überwinden»

Von Rob La Salle
Damon Hill: «Da wurde so viel investiert und es wurden Verträge unterschrieben»

Damon Hill: «Da wurde so viel investiert und es wurden Verträge unterschrieben»

Damon Hill weiss, wie sich Depressionen anfühlen. Der Formel-1-Champion von 1996 betont, dass gerade Sportler oft zu viel Verantwortung tragen und warnt: «Wir müssen aufpassen, dass wir den Leuten nicht zu viel zumuten.»

Seit der britische Box-Champion Tyson Fury vergangene Woche offenbart hat, dass er wegen seiner Depressionen Kokain konsumiert habe, steht die psychische Gesundheit von Profi-Sportlern wieder im Scheinwerferlicht. Auch der ehemalige GP-Pilot Damon Hill weiss, wie sich eine mentale Krise anfühlt, denn der Formel-1-Champion von 1996 litt selbst eine Zeit lang unter Depressionen, wie er in einem Interview mit dem Radiosender «BBC 5 live» erzählt.

«Es gab eine Zeit in meiner Karriere, in der ich sehr deprimiert darüber war, wie sich die Dinge entwickelten», erinnert sich der 22-fache GP-Pilot, und gesteht offen: «Ich wusste nicht, warum ich mich so fühlte, wo ich doch eigentlich einer der glücklichsten Menschen auf diesem Planeten hätte sein müssen. Ich habe vier wundervolle Kinder, eine bildschöne Frau und so vieles, worüber man sich eigentlich glücklich schätzt.»

Hill ist dennoch überzeugt: «Es ist möglich, dass sich Leute von einer Krise erholen und das wieder in den Griff bekommen. Manchmal braucht man einfach nur einige Ratschläge, um das, was man macht, in einen gewissen Kontext zu setzen – denn es ist gerade für Sportler sehr einfach, sich für alles Mögliche verantwortlich zu fühlen.»

Speziell im Boxsport laste sehr viel Druck auf den Schultern der Athleten, weiss der GP-Pilot: «Es ist ganz brutal, denn der Boxer steht ganz speziell alleine im Rampenlicht. Da lastet sehr viel Druck auf diesem Individuum.»

Und Hill fügt an: «Man könnte jetzt vielleicht sagen, dass man sich das ja nicht anzutun braucht. Aber manchmal ist es auch schwierig, eine Kehrtwende zu machen und zu sagen: Ich will das nicht mehr tun. Da wurde so viel investiert und es wurden Verträge unterschrieben. Die meisten Sportler werden schon von klein auf gecoacht. Hatten die eine Kindheit? Hatten die überhaupt die Wahl, sich selbst zu entscheiden, was sie machen wollen? Wir müssen aufpassen, dass wir den Leuten nicht zu viel zumuten.»

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