Toller Fang für Sauber: Audi-Technikchef Jörg Zander

Von Rob La Salle
Jörg Zander

Jörg Zander

​Sauber gibt weiter Gas: Der Schweizer Rennstall wird bald bekanntgeben – Audi-Sport-Technikchef Jörg Zander (52) kehrt nach Hinwil zurück. Er arbeitete schon 2006/2007 als Chefdesigner bei Sauber.

Sauber gibt personell tüchtig Gas: Jüngster Fang – Audi-Sport-Technikchef Jörg Zander, der 2017 den Posten des Technischen Direktors übernehmen wird. Zander übernimmt kommendes Jahr jene Rolle, die seit dem Weggang von Mark Smith vor dem Saisonbeginn 2016 frei geblieben ist. Für den 52jährigen Ratinger ist die neue Aufgabe beim Rennstall aus Hinwil (Zürcher Oberland) eine Rückkehr – bereits 2006 und 2007 war er dort tätig, als Chefdesigner.

Der gelernte Maschinenbauingenieur hatte seine Rennkarriere bei Toyota begonnen, 2003 zog es ihn von Köln nach Brackley – zu British American Racing. 2005 wechselte Zander zu Williams, wo er Chefdesigner Gavin Fisher ersetzte. Ein Jahr später wurde er von Sauber engagiert, 2007 kehrte er nach Brackley zurück, inzwischen war aus dem Team der offizielle Formel-1-Rennstall von Honda geworden. Er blieb auch im Team, als daraus BrawnGP wurde. Noch im Laufe der Saison 2009 verliess Zander den Rennstall (2010 wurde daraus das Mercedes-Werksteam) und gründete eine eigene Firma, JZ Engineering.

2015 folgte er dem Ruf von Audi und wurde dort Technikchef der Sportabteilung. Mit dem Ausstieg von Audi aus dem Langstreckensport suchte er nach einer neuen Herausforderung.

Audi arbeitete regelmässig im Windkanal von Sauber. Durchaus denkbar, dass Zander nicht die einzige Fachkraft ist, die nach dem Ausstieg von Audi aus der Langstrecken-WM zu Sauber wechselt.

Zander ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Sauber derzeit personell ausbaut. Im September gab das viertälteste Formel-1-Team (nach Ferrari, McLaren und Williams) die Verpflichtung von Ruth Buscombe als neue Strategie-Ingenieurin bekannt. Die 26jährige Britin steht seit dem Grossen Preis von Malaysia in dieser Funktion an der Boxenmauer. Buscombe hatte zuvor für das Ferrari-Team gearbeitet (Ingenieur in der Simulations-Abteilung, dann Rennstrategiker, meist zuhause in Maranello) und war zuletzt acht Monate lang beim Haas-Rennstall tätig.

In Formel-1-Kreisen bekannt wurde die Blondine, als sie bei Testfahrten in Abu Dhabi 2014 von einer Gallerie unmittelbar über der Mercedes-Box mit einer Wärmebildkamera den Silberpfeil filmte. Einige Mitarbeiter baten die Dame höflich, aber bestimmt, damit aufzuhören.

Vor Buscombe waren Xevi Pujolar (der frühere Renningenieur von Max Verstappen bei Toro Rosso) und der Aerodynamiker Nicolas Hennel verpflichtet worden.

Pujolar arbeitete 2015 und anfangs 2016 bei Toro Rosso am Wagen von Max Verstappen, davor zwei Jahre lang bei Williams – wobei er Pastor Maldonado auch bei dessen Sensationssieg in Barcelona betreute. Er war nach einem kurzen Abstecher beim Hispania Racing Team zu Williams zurückgekehrt, denn von Dezember 2002 bis November 2009 stand er als Renningenieur zahlreichen Piloten zur Seite: Ralf Schumacher, Juan-Pablo Montoya, Mark Webber und Alexander Wurz, um nur vier zu nennen. In die Formel 1 gekommen war Pujolar als assistierender Renningenieur am Jaguar von Eddie Irvine 2002.

Seit August arbeitet der 43jährige Franzose Nicolas Gyorgy Hennel de Beaupreau bei Sauber als Leiter der Aerodynamikabteilung. Zuvor war er Aero-Chef bei Lotus (Oktober 2013 bis Januar 2016), leitender Aerodynamiker bei Ferrari (Mai 2012 bis Oktober 2013), Mitglied des Aero-Teams bei Ferrari seit Oktober 2009, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Toyota (2009), leitender Aerodynamiker bei McLaren (Juli 2006 bis März 2009), in der gleichen Position beim Renault-Werksrennstall (Mai 2003 bis 2006), Spezialist für Flussdynamikberechnungen bei Ferrari (Oktober 2000 bis anfangs 2003) und, sein erster Job in der Formel 1, Aerodynamiker bei Benetton (Februar 1997 bis August 2000).

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