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Max Verstappen: Wie er die Physik außer Kraft setzte

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

Wer ist in Brasilien Fahrer des Tages geworden? Max Verstappen natürlich. Hochverdient. Doch wie hat der Niederländer die Fans derart begeistert?

Die Formel-1-Welt verneigte sich nach Max Verstappens Husarenritt in Brasilien, sie überschlug sich in Lobeshymen, und natürlich wurde der 19-Jährige von den Fans zum Fahrer des Tages gewählt – mit einer Rekordanzahl von Stimmen.

«Das war etwas vom Besten, was ich in der Formel 1 gesehen habe. Wie er sich nach dem Boxenstopp wieder nach vorne gearbeitet hat, war einfach unfassbar», sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

«Verstappen war außergewöhnlich, wie er alle überholt hat. Die Art, wie er vorbeizog, war einfach unglaublich beeindruckend. Das hat er einfach super gemacht. Er hat sein Können einmal mehr unter Beweis gestellt», sagte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda.

Auch Nico Rosberg lobte: «Max ist super gefahren heute. Das war wirklich stark. Es freut mich, dass ich mit der Strategie doch noch vorne bleiben konnte.» Und Ex-GP-Pilot Johnny Herbert stimmte ihm zu: «Max zieht unglaublich gekonnt an den anderen Jungs vorbei – das war einfach erste Klasse, was er da gemacht hat. Das erlebt man nicht alle Tage, ein solches Talent gibt es pro Generation nur einmal. Er ist sehr gut für die Formel 1.»

Und selbst Papa Jos Verstappen musste gestehen: «Er hat mich heute überrascht, und ich kenne ihn schon lange und habe schon viele Rennen von ihm gesehen. Aber heute war er einfach unglaublich. Er hat sich selbst eine große Freude bereitet und hat auch genau das gebracht, was die Formel 1 braucht.»

Doch bei aller Lobhudelei: Wie hat der Teenager das bewerkstelligt? Wie hat der Routiniers wie Kimi Räikkönen oder Nico Rosberg wie Anfänger aussehen lassen. Wie hat er es geschafft, dass Sebastian Vettel mal wieder sauer auf ihn war? Oder wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff es auf den Punkt brachte: «Das war die Verstappen-Show. Er hat bei seiner unglaublichen Fahrt die Physik außer Kraft gesetzt.»

Gezaubert hat Verstappen nicht. Vielmehr hat er sich seine Kart-Erfahrung zunutze gemacht. Während der Safety-Car-Phase war der Teenager immer wieder ausgeschert, hatte sich alternative Linien angesehen und ausprobiert. Hatte geschaut, wo Grip vorhanden ist und wo er attackieren kann. Attacken an Stellen, an denen keiner mit einem Angriff rechnet, waren schon zuvor eine Spezialität Verstappens.

Verstappen hatte bereits nach dem ersten Restart Räikkönen am Ende der Zielgeraden ausgebremst, wenig später Rosberg außen in Kurve drei. Doch nach einem weiteren Restart in Runde 56 legte Verstappen erst so richtig los und überholte wie ein Irrwisch. Esteban Gutiérrez, Pascal Wehrlein, Valtteri Bottas, Daniel Ricciardo, Daniil Kvyat, Esteban Ocon, Felipe Nasr, Nico Hülkenberg, Vettel, Carlos Sainz und Sergio Pérez. Das waren satte elf Gegner in 13 Runden.

«Max ist gefahren wie im Kart. Er hat schon vorher alle möglichen Linien studiert und wusste immer genau über den Grip Bescheid», lobte Horner. Daneben profitierte Verstappen von den frischeren Reifen, die er nach dem Strategiepatzer (von Regenreifen auf Intermediates) wieder aufgezogen hatte. Und dem Red Bull, der im Regen wohl das stärkste Auto im Feld ist. Trotzdem: «Von der Leistung kann man nichts wegnehmen», sagte Wolff.

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