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Pascal Wehrlein ohne Vertrag: «Mach mir keine Sorgen»

Von Mathias Brunner
Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein

​Mercedes-Schützling Pascal Wehrlein ist noch immer ohne Formel-1-Vertrag für die Saison 2017. Aber der Sigmaringer sagt im Fahrerlager des Yas Marina Circuit: «Ich mach mir keine Sorgen.»
Bist du entspannt, oder steigt langsam die Nervosität, weil du noch nicht weisst, wohin die Reise für 2017 geht?

Ich bin ziemlich entspannt. Ich bedaure nur, dass wir in Brasilien WM-Rang 10 gegen Sauber verloren haben. Hier in Abu Dhabi konzentriere ich mich ganz darauf, das Ruder nochmals herumzuwerfen. Alles andere habe ich nicht in der Hand.

Was muss passieren, damit ihr Sauber wieder überholt?

Es müssten viele Autos ausfallen. Und wir müssen es schaffen, uns vor Sauber zu arbeiten. In der Simulation sieht das nicht gut aus. Die zwei langen Geraden helfen uns zwar, der kurvige Rest der Bahn nicht. In unserer Analyse liegen wir hinter Sauber.

Hast du das Gefühl, dass die Entscheidung für oder gegen dich schon gefallen ist? Glaubst du, du musst nochmals Eigenwerbung machen?

Ich weiss nicht, ob die Entscheidung schon gefallen ist. Eigenwerbung versuche ich eigentlich bei jedem Einsatz zu machen. Doch ich glaube nicht, dass ein Einzelergebnis aus Abu Dhabi die Entscheidung in die eine oder andere Richtung beeinträchtigen würde.

Kann man das so zusammenfassen – du weisst, dass du 2017 dabei bist, aber du weisst noch nicht wo?

Nein, das kann man so nicht sagen. Es gibt ja nur noch Plätze bei zwei Rennställen, aber es gibt viele Fahrer, die zur Auswahl stehen, auch einige Piloten mit Geld.

Hast du dir eine zeitliche Grenze gesetzt, wann das alles in trockenen Tüchern sein soll?

Nein – denn Mercedes führt für mich die Gespräche. Es geht eben so lange, wie es gehen muss.

Bist du enttäuscht, dass dein Stallgefährte Esteban Ocon das Rennen um das Force-India-Cockpit gemacht hat?

Nein, denn ich kenne die Gründe, Force India hat entschieden, dass Ocon besser ins Team passt. Aber das bedeutet nicht, dass meine Karriere vorbei ist.

Kannst du einschätzen, welches der restlichen zwei möglichen Cockpits, bei Sauber und Manor, für dich das Bessere wäre?

Nein, das ist unmöglich zu sagen, weil wir ja diesen Wechsel im Reglement haben. Jeder kann einen Glückstreffer landen oder es versemmeln. Es wird auch wichtig sein, in der Saison nicht nur effizient zu entwickeln, sondern eben auch das entsprechende Budget zu haben.

Es ist aber kein Problem, dass Sauber 2017 keine Mercedes-Motoren verwendet?

Das wäre kein Problem.

Wie gehst du mit der Situation der Ungewissheit um?

Ich muss damit leben. Sorgen mache ich mir keine, weil ich es nicht beeinflussen kann. Ich konzentriere mich ganz auf meinen Job.

Wie oft hältst du Rücksprache mit Mercedes?

Das kommt drauf an. Manchmal täglich, manchmal alle paar Tage, je nachdem halt, was passiert. Ich war zuletzt am Montag in Brackley, um im Simulator zu üben – und um Gespräche zu führen. Es gibt schon was Neues, aber noch nichts, das spruchreif wäre.

Wenn du auf die Saison zurückblickst: Mit welchen Aspekten bist du zufrieden. Was hättest du besser machen können?

Nach der ersten Saisonhälfte war ich unglücklich mit meinen Darbietungen im Qualifying. Die hätte besser sein können. Aber am Anfang musste ich viel lernen, vor allem beim Umgang mit den Reifen. In der zweiten Saisonhälfte sah ich eine deutliche Steigerung, insgesamt darf ich mit meiner Bilanz zufrieden sein, vor allem wegen des einen Punktes in Österreich. Mit etwas Glück hätte das auch in Monza und Spa-Francorchamps klappen können. Aber in Italien fiel ich wegen eines technischen Problems aus, in Belgien gab es einen Auffahrunfall.

Wo musst du noch zulegen?

Ich glaube, mit mehr Erfahrung kommt das alles von selber. Du kannst immer und überall dazulernen – bei der Abstimmung, bei der Arbeit mit den Reifen. 2017 werde ich auch alle Pisten kennen, für mich waren die meisten Strecken ja Neuland. Im zweiten Formel-1-Jahr sollte das alles einfacher sein.

Wie siehst du die WM-Entscheidung? Hättest du gerne einen deutschen Weltmeister?

Ich finde, es soll der Bessere gewinnen.

Wer ist denn der Bessere?

Der, der am Ende mehr Punkte hat. Hamilton und Rosberg sind in diesem Jahr auf Augenhöhe gefahren. Verdient hätten den Titel beide. Ich hoffe nur, dass die Entscheidung nicht durch ein technisches Problem des einen oder anderen fällt.

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