Alex Wurz: «Ferrari ist nicht nur in Melbourne stark»

Von Vanessa Georgoulas
Der frühere GP-Pilot und heutige ORF-TV-Experte Alex Wurz bewertet den ersten GP des Jahres und erklärt: «Unterm Strich haben sich die Leistungen, die wir in den Barcelona-Tests gesehen haben, auch bestätigt.»

Für Alex Wurz ist klar: Der GP-Sieg von Ferrari-Star Sebastian Vettel in Melbourne ist ein klares Zeichen für die Leistungsfähigkeit der Scuderia in diesem Jahr. Der frühere GP-Pilot und heutige TV-Experte für den österreichischen Sender ORF erklärt: «Die Aussage, dass die spezielle Streckencharakteristik in Australien nicht unbedingt richtungsweisend für den späteren Verlauf der Saison sei, stammt noch aus der Zeit des Reifenkriegs. Denn der Asphalt hier ist sehr speziell und deshalb konnte sich ein Reifenhersteller auch schon mal vergreifen und den falschen Reifen mitbringen. In diesem Fall konnte er dann sagen, dass das nicht aussagekräftig sei.»

Der Österreicher ist deshalb überzeugt: «Diese Argumentation relativiert sich mit dem Einheitsreifen von Pirelli, denn letztlich sind Abtrieb und Grip gefragt.» Er betont auch: «Genau das fehlt etwa dem Red Bull Racing-Renner in den Kurven, wie man sehen kann. Das heisst auch, dass Daniel Ricciardo und Max Verstappen näher dran sein können, wenn sie das mit dem Reifen-Management und dem Grip besser hinbekommen. Aber sie werden nicht schon in Schanghai vorne mitspielen.»

«Jetzt kann man das Gewicht und die Performance nachrechnen und die Tests richtig bewerten. Dementsprechend sehen wir, dass die Winterweltmeister nicht nur mit leerem Tank gute Zeiten hinbekommen haben», fügt der 43-Jährige an. «Aber das sah man auch schon in den Longruns, denn Mercedes und Ferrari waren auch bei den Rennsimulationen die Schnellsten. Red Bull Racing war da schon nicht ganz dran. Damals glaubten aber viele noch, dass sie bluffen würden. Unterm Strich haben sich aber die Leistungen, die wir in den Wintertests von Barcelona gesehen habe, auch bestätigt.»

Und Wurz erklärt: «Für Red Bull Racing war Melbourne das Wochenende des Erwachens. Wir alle haben wegen Technik-Ass Adrian Newey geglaubt, dass sie von der umfassenden Regeländerung stark profitieren würden.Doch da sieht man mal, dass sich das alles weiterentwickelt hat. Nun steht das ganze Team im Mittelpunkt, es geht vielmehr um die Summe aller hellen Köpfe als um einen einzelnen Ingenieur.»

Der 69-fache GP-Pilot traut Ferrari in diesem Jahr viel zu – und verweist bei seiner Argumentation auch auf die Tatsache, dass die Scuderia mit Vettel und Kimi Räikkönen über zwei starke Fahrer verfügt. «Am Freitag hat Kimi die Runden locker rausgehauen. Natürlich ist Seb nach diesem Saisonauftakt beflügelt. Aber den Iceman dürfen wir nie unterschätzen. Sobald jene Strecken dran sind, in denen das Reifen-Management wieder im Mittelpunkt steht, ist mit unserem Freund aus Finnland zu rechnen.»

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