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Erneutes Debakel: Dafür fährt McLaren-Honda nicht

Von Andreas Reiners
Fernando Alonso

Fernando Alonso

GP für GP ist es inzwischen eine Herkulesaufgabe bei McLaren-Honda: Wie erklärt man als Rennleiter einen desaströsen Auftritt, wenn man bereits jede Durchhalteparole abgeschossen hat?

Wenn es sich bei jedem Mal gleich anhört, es aber nicht besser, sondern sogar noch schlechter wird?

Eric Boullier ist deshalb nicht zu beneiden. Er muss Rennen für Rennen erklären, was passiert ist. Und sich Rennen für Rennen in Floskeln verlieren, die kein Fan des Traditionsrennstalls mehr lesen oder hören mag. In Russland war für Fernando Alonso das Rennen schon vor dem Start beendet. Stoffel Vandoorne kam zwar ins Ziel, das aber als 14.

«Man kann sich nicht hinter einem Ergebnis wie diesem verstecken. 14. zu werden ist nicht das, wofür McLaren-Honda Rennen fährt. Wir arbeiten hart daran, um sicherzustellen, dass diese Performance nicht mehr lange andauert», sagte Boullier.

Alles schon dagewesen. Er wiederholt sich, hat im Grunde aber auch keine andere Wahl, da sich das Debakel derzeit in unschöner Regelmäßigkeit wiederholt. Verbale Breitseiten gegen den strauchelenden Motorenpartner gab es bereits genug, geholfen hat selbst eine Kritik gegen die Arbeitsethik der Japaner nicht.
Der Franzose weiter: «Es ist extrem enttäuschend, Zuverlässigkeits- und Performanceprobleme während eines Rennwochenendes zu bekommen – wir müssen zusammenarbeiten, um uns aus dieser Situation zu befördern.»

Lob gab es für Vandoorne, der exakt das herausgeholt hatte, was man bei McLaren-Honda erwartet habe. «Zufriedenstellend ist es, dass er es ins Ziel geschafft und einige wichtige Kilometer gesammelt hat», so Boullier. Kilometer sammeln – normalerweise die Ziele, die man bei Testfahrten verfolgt.

Und Alonso? «Ich teile Fernandos Frustration. Es ist nicht akzeptabel, zum zweiten Mal in Folge einen GP mit nur einem Auto zu starten. Er ist natürlich enttäuscht, aber die Dinge werden besser werden», sagte Bouliier. Das dürfte sich in den Ohren des Spaniers wie Hohn anhören.

Deshalb sagte Alonso auch der El Mundo Deportivo: «Ich stehe jeder Möglichkeit offen gegenüber. Das Wichtigste zum jetzigen Zeitpunkt meiner Karriere ist, dass ich glücklich bin. Das bedeutet, dass ich gewinne. Ich werde versuchen, das so schnell wie möglich wieder zu tun.»

Sein Vertrag läuft nach dieser Saison bekanntlich aus. Der zweimalige Weltmeister betonte, dass er mit 35 nicht mehr ewig Aufbauarbeit leisten kann und will. «Wie lange ich warten will? Nicht viel, nicht viel.»

Eine Weiterbeschäftigung bei McLaren schließt er aber nicht kategorisch aus. «Wir werden sehen, welche Möglichkeiten es für das kommende Jahr gibt, was die Verbesserung und die Aussichten für McLaren 2018 angeht. Ich habe die Freiheit, das Team zu wechseln - oder eben auch nicht.»

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