Sebastian Vettel: Hat Ferrari bei Strategie gepatzt?

Von Mathias Brunner
​Ferrari-Star Sebastian Vettel sagte zwar nach dem Spanien-GP, sein Team hätte kaum etwas besser machen können. Der Deutsche wunderte sich aber, wie er auf Lewis Hamilton acht Sekunden verlieren konnte.

Sebastian Vettel blickt auf den turbulenten Grand Prix von Spanien so zurück: «Aus Cockpit-Perspektive kann man sich nur eines mehr wünschen nach so einem Rennen – dass man halt einen Platz weiter oben steht! Ich glaube, Mercedes hat uns heute von der Strategie her ausgebremst. Wir hatten die Chance auf den Sieg, aber wir haben sie nicht beim Schopf packen können. Nach dem Stopp war ich wirklich erstaunt, wo unser Vorsprung auf Lewis hingekommen war. Dennoch konnte ich die Führung behaupten. Als Hamilton hinter mir lag, dachte ich – er wird sich mit den Reifen schwer tun. Aber das ist nicht passiert. Und dann ist er einfach an mir vorbeigerauscht.»

Wo also waren die acht Sekunden hingekommen?

Die Antwort ist ein von Mercedes sehr clever angesetzter zweiter Stopp für Lewis Hamilton. Chefstratege James Vowles empfahl, Lewis zum Schluss der virtuellen Safety-Car-Phase an die Box zu holen (nach dem Crash Massa und Vandoorne). Hamilton konnte im üblichen Tempo zur Box schiessen, während Vettel wegen der Safety-Car-Phase mit verringertem Tempo fahren musste. Danach zeigte Hamilton mit den frischen Reifen eine geniale erste Runde. Ergebnis: Als Vettel selber Ende der 37. Runde Reifen wechselte, war der ganze Vorsprung dahin.

Nach dem Rennen kursierte auch: Hat sich Ferrari bei der Reifenwahlsequenz vielleicht vertan? Sebastian startete auf den weichen Reifen, wechselte auf einen weiteren Satz der weichen Pirelli, zum Schluss liess er die mittelharte Mischung aufziehen. Hamilton hingegen startete auf weich, wechselte auf mittelhart und fuhr zum Schluss nochmals mit weichen Walzen.

Frage an Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: Hat Ferrari die falsche Taktik gewählt?

Der Italiener sagt: «Wenn du mit weichen Reifen fährst, dann kannst du natürlich andere Rundenzeiten fahren als mit mittelharten. Aber die entscheidende Zeit haben wir nicht deswegen verloren, sondern wegen Bottas und dann bei der virtuellen Safety-Car-Phase, die endete zu einem für uns unglücklichen Zeitpunkt. Es gibt Rennen, die verlaufen nun mal so – wir akzeptieren das und versuchen, es beim nächsten Mal besser zu machen.»

«Wir verlassen Spanien erhobenen Hauptes. Wir haben ein schnelles und solides Auto. Letztlich konnte Sebastian gegen einen Hamilton mit weicheren Reifen und mit Überholhilfe nichts ausrichten.»

«Wir arbeiten in voller Konzentration und bei aller Bescheidenheit weiter. Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und uns weiter verbessern müssen. Ein WM-Titel ist noch in weiter Ferne. Im Fokus steht für uns ab heute Monaco.»

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