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Alex Zanardi: «Comeback Robert Kubica ist möglich»

Von Mathias Brunner
​Der Pole Robert Kubica hat in Valencia mit einem 2012er Lotus-Renault E20 problemlos 115 Runden gedreht. Der nächste logische Schritt muss ein Test in einem aktuellen Grand-Prix-Renner sein.

Wird dieses Rennmärchen wirklich wahr? Werden wir das Naturtalent Robert Kubica eines Tages wieder am Start eines Grand Prix erleben? Nach einem Test in Valencia ist der Pole diesem Ziel einen erheblichen Schritt näher gekommen.

Der 32jährige Kubica hat in Spanien mit einem Lotus-Renault E20 (aus der GP-Saison 2012) ohne Mühe 115 Runden gedreht, das entspricht knapp 400 Kilometern. Aber nicht nur das. Der Kanada-GP-Sieger von 2008 hat auch eine Quali-Simulation gefahren, einen Probestart hingelegt und die Renndistanz mit Reifenwechseln absolviert.

Über die Rundenzeiten schweigt sich Renault aus. Aber es sickert durch, dass Kubica die Zeiten des Renault-Testfahrers Sergej Sirotkin auf Anhieb unterboten habe. Kubica schafft es im Renncockpit wie früher Jean-Pierre Beltoise, die eingeschränkte Bewegung eines Armes zu kompensieren. Beim Franzosen war es der linke Arm, beim Polen ist es der rechte.

Der Pole weiss nun: Fast ein Jahr harter Arbeit hat sich ausbezahlt. Die Gewissheit ist da – er kann wieder Formel 1 fahren.

Kubica stand vor einer vielversprechenden Fortsetzung seiner GP-Karriere. Bestzeit bei den Wintertests 2011 in Valencia im Renault R31, 2012 sollte er neben Fernando Alonso in einem Ferrari sitzen, angeblich war ein Vorvertrag unterzeichnet. Doch ein schwerer Unfall bei der italienischen Rallye «Ronde di Andora» am 6. Februar 2011 änderte alles. Erst nach langer Reha-Phase kehrte Kubica in den Motorsport zurück, allerdings nicht mehr als GP-Pilot, sondern auf die Rallye-Piste.

Von Ungarn 2006 bis Abu Dhabi 2010 hatte er 76 Formel-1-WM-Läufe bestritten, 2008 eroberte er in Kanada einen Sieg (für BMW-Sauber), in jener Saison wurde er WM-Vierter. Doch eine Fortsetzung der GP-Karriere war in weiter Ferne, zu eingeschränkt war die Beweglichkeit des Arms. 2013 holte der heute 32-Jährige den WRC2-Titel. 2014 bestritt er die komplette WM, ein sechster Rang in Argentinien war das Highlight. Doch Kubica träumte immer davon, auf die Rundstrecke zurückzukehren. 18 Operationen haben ein Comeback möglich gemacht.

Robert Kubica ist in Valencia aufgetreten, als wäre er nie weg gewesen. Die logische Frage: Wie geht es weiter?

Die Antwort muss lauten: Ein Test in einem 2017er Auto. Selbst ein Einsatz in einem Freitagtraining ist nach der tollen Darbietung in Valencia nicht ausgeschlossen. Für Kubica wäre es ein weiterer Schritt Richtung GP-Comeback, für Renault wäre es ein gewaltiger PR-Coup, weltweite Schlagzeilen wären den Franzosen sicher.

Das Echo in den sozialen Netzwerken ist gewaltig: Kubica brandet eine Welle der Sympathie entgegen. Viele Fans fordern: Schickt den glücklosen Jolyon Palmer in die Wüste und bringt uns Robert Kubica zurück!

Die italienische Rennlegende Alex Zanardi glaubt: «Wenn Robert in Spanien hundert Runden gefahren hat, dann sehe ich keinen Grund, wieso er nicht zurückkehren sollte. Und ich glaube nicht, dass dieser Test von Renault ein Zufall war. Ich wäre hin und weg, käme es zum Comeback. Denn Kubica ist nicht nur ein überragendes Talent, er ist auch ein netter Kerl. Was wäre das für eine Story!»

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