Formel-1-Comeback: Robert Kubica dreht 115 Runden

Von Andreas Reiners
Robert Kubica

Robert Kubica

Robert Kubica ist zurück: Am Dienstag drehte der 32-Jährige insgesamt 115 Runden in einem Lotus-Renault E20.

Renault ließ die Fans zunächst zappeln. Sitzt Robert Kubica wirklich wieder in einem Formel-1-Boliden? Am Ende des Tages bestätigten die Franzosen die Gerüchte und ließen die Anhänger ein wenig teilhaben an Kubicas Rückkehr.

Via Twitter veröffentlichte der Rennstall Bilder der Testfahrt in Valencia, dazu ein kurzes Video (Das finden Sie hier).

«Robert hat sich über Grip, Untersteuern, Downforce beschwert und hatte das größte Lächeln auf seinem Gesicht nach 115 Runden», teilte Renault mit. Alles wie früher also.

Wie die Kollegen von Autosport berichten, absolvierte Kubica ein intensives Testprogramm mit Longruns, Qualifying-Simulationen und Startübungen. Mehr noch: Offenbar besteht die Möglichkeit weiterer Tests für den Polen.

Kubica stand vor einer vielversprechenden GP-Karriere – Bestzeit bei den Wintertests 2011 in Valencia mit seinem Renault R31, 2012 sollte er neben Fernando Alonso in einem Ferrari sitzen. Doch ein schwerer Unfall bei der italienischen Rallye «Ronde di Andora» am 6. Februar 2011 veränderte alles. Erst nach langer Reha-Phase kehrte Kubica in den Motorsport zurück, allerdings nicht mehr als GP-Pilot, sondern auf die Rallye-Piste.

Von Ungarn 2006 bis Abu Dhabi 2010 hatte er 76 Formel-1-WM-Läufe bestritten, 2008 eroberte er in Kanada einen Sieg (für BMW-Sauber), in jener Saison wurde er WM-Vierter. Doch eine Fortsetzung der GP-Karriere war in weiter Ferne. 2013 holte der heute 32-Jährige den WRC2-Titel. 2014 bestritt er die komplette WM, ein sechster Rang in Argentinien war das Highlight. Doch Kubica träumte immer davon, auf die Rundstrecke zurückzukehren. 

Kubica hat im Laufe der vergangenen Monate verschiedene Rundstreckenfahrzeuge ausprobiert – ein GP3-Auto und einen LMP2-Renner in Italien, einen Formel-E-Flitzer in England. Im Team von ByKOLLES Racing sollte er 2017 in der LMP1 fahren. Doch im April gab Robert Kubica bekannt, dass er seine LMP1-Premiere auf unbestimmte Zeit verschieben muss. «Ich habe mich nach dem Prolog entschieden, mein LMP1-Rennprogramm mit dem Team ByKOLLES Racing zu unterbrechen. Daher werde ich weder das erste WEC-Rennwochenende in Silverstone noch die kommenden Langstrecken-WM-Läufe bestreiten», schrieb der Pole. Über die Gründe schweigen sich sowohl das Team als auch der Pole aus.

Kubica danach im polnischen Webportal «Sokolim Okiem»: «Es gibt keinen Grund zu jammern. Ich muss einen neuen Weg finden, deshalb bin ich ruhig. Man sagt, dass Geduld belohnt wird, aber in Wahrheit hat die Formel 1 ihr eigenes Tempo. Es ist ein sehr extremer Sport.»

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