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Blash warnt: Ein böser Ecclestone ist gefährlich

Von Andreas Reiners
Herbie Blash mit Bernie Ecclestone

Herbie Blash mit Bernie Ecclestone

Formel-1-Urgestein Michael «Herbie» Blash (67) ging Ende der vergangenen Saison in Rente: Der Engländer wurde als stellvertretender Renndirektor (neben Charlie Whiting) durch den Franzosen Laurent Mekies ersetzt.

Der 1948 geborene Engländer hatte sich von der Pike auf bis in die erste Garde der FIA-Funktionäre gearbeitet. 1995 wurde er zum stellvertretenden Renndirektor der Formel 1 gemacht, er bildete mit Charlie Whiting gut zwanzig Jahre lang ein fast unzertrennliches Duo.

Bei crash.net sprach Blash nun über die Veränderungen, die mit den neuen Besitzern von Liberty Media Einzug gehalten haben. Blash ist voll des Lobes: «Es ist noch früh, etwas darüber zu sagen. Aber wenn man sieht, wie die neuen Besitzer das Fahrerlager öffnen, mehr Fannähe zeigen und mit den sozialen Medien umgehen: Mit Bernie Ecclestone war das nicht machbar. Wenn man die Formel 1 mehr öffnet, kann das nur gut sein», sagte Blash.

Unter Ecclestone war es eine andere Zeit. «Bernie hat selbst gesagt, dass es sein Job war, Geld für CVC zu machen. Wenn man sich anschaut, wie er das getan hat, dann muss man den Hut davor ziehen», sagte Blash. Ecclestone hatte sich stets gegen die sozialen Medien gewehrt. Auch Dinge wie das Event «F1 Live» in London wäre unter dem Briten unvorstellbar gewesen. Auch die Fahrer geben sich weitaus lockerer als früher.

Blash ist mit Ecclestone gut befreundet. «Er hat nicht für die Fans gearbeitet, sondern für das Unternehmen CVC. Die neuen Besitzer gehen es ganz anders an. Das ist interessant zu beobachten. Insgesamt verändert sich die Formel 1 an vielen Fronten. Die neue Garde hat übernommen, daran besteht gar kein Zweifel», sagte Blash.

Wir erinnern uns: Ecclestone war nach der Übernahme von Liberty Media reichlich unsanft aus seinem Amt gedrängt worden und mit einer Art Repräsentantenrolle abgespeist oder anders gesagt: weggelobt worden. Ecclestone hatte sich darüber wenig erfreut gezeigt und die neuen Besitzer auch oft kritisiert.

«Unter Bernie Ecclestone war die Formel 1 ein Geschäft, das zu allem nein gesagt hat. Wir wollen nun sehr viel mehr zulassen», hatte auch der neue Formel-1-CEO Chase Carey nicht mit Kritik an Ecclestone gespart.

Der wiederum ätzte im Mai: «Die Formel 1 wird geführt wie eine Filiale von Starbucks. Es ist immer jemand da, der noch mal Milch in den Kaffee kippt. Bei jeder Angelegenheit ist immer jemand ansprechbar, obwohl die Abläufe schon immer so funktioniert haben. Vielleicht hätte ja der Mann, der seit einem halben Jahrhundert die Fäden in den Händen hielt, seinen Job anders machen müssen.»

Blash glaubt, dass man von Ecclestone durchaus noch etwas hören könnte, obwohl es zuletzt etwas ruhig um den ehemaligen F1-Zampano wurde. Er glaubt nicht, dass er sich einfach so zurückzieht: «Lasst es mich so ausdrücken: Ein ärgerlicher Bernie ist ein gefährlicher Bernie», sagte Blash.

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