Pirelli-Test mit McLaren: Absage nach Überfällen

Von Andreas Reiners
Pirelli sagt Reifentest mit McLaren ab

Pirelli sagt Reifentest mit McLaren ab

Pirelli hat die Konsequenzen aus dem Überfall nach dem Brasilien-GP am Sonntag gezogen. Der ursprünglich für Dienstag und Mittwoch geplante Reifentest wurde gestrichen.

Eigentlich hatte der Formel-1-Reifenausrüster am Dienstag und Mittwoch in Sao Paulo mit McLaren-Honda die Reifentests durchführen wollen. Die massiven Sicherheitsbedenken an der Rennstrecke führten nun aber zur kurzfristigen Absage.

Denn: Zunächst hatten eine ganze Reihe von Überfällen am Rennwochenende für Negativ-Schlagzeilen gesorgt. Am Sonntagabend wurde dann ein Team von Pirelli selbst überfallen, konnte aber unverletzt entkommen.

«Die Entscheidung, die gemeinsam mit McLaren, der FIA und der Formel 1 getroffen wurde, wurde im Interesse der Sicherheit unseres und des McLaren-Personals getroffen», teilte Pirelli via Twitter mit.

Neben Pirelli waren am Rennwochenende Mercedes, Williams, Sauber und die FIA überfallen beziehungsweise angegriffen worden. Mercedes-Teamchef Toto Wolff: «Sechs Leute von uns wurde mit vorgehaltenen Waffen überfallen, dabei wurden ihnen Wertsachen wie Geldbörsen und Uhren abgenommen, aber auch die Pässe. Natürlich war das für sie ein Riesenschock, aber zum Glück sind alle unverletzt aus der Situation hervor gegangen.»

Die Verantwortlichen hatten daraufhin versichert, die Polizeipräsenz zu erhöhen. Vergeblich, wie der Vorfall mit Pirelli zeigte.

«Ich bin seit zehn Jahren in der Formel 1, und das Frustrierendste ist, dass es jedes Jahr irgendeinem im Fahrerlager passiert», hatte Mercedes-Star und Vierfach-Weltmeister Lewis Hamilton betont.

Der Bürgermeister von Sao Paulo wehrte sich indes gegen die Kritik an den Sicherheitsstandards. «Was passiert ist, kann nicht gerechtfertigt werden, aber ich habe schon schlimmere Fälle an Rennstrecken der ersten Welt gesehen. Es war das erste Mal, dass wir so einen Fall hatten - eine Risikosituation. Daraus lernt man», sagte Joao Doria der dpa. Er glaubt: «Vor dem Hintergrund, dass die Strecke privatisiert wird, werden wir Sicherheitsmaßnahmen nicht nur im Inneren, sondern auch außerhalb treffen.» Die Privatisierung soll 2018 erfolgen.

«Wir müssen die Sicherheitsmaßnahmen eindeutig verbessern. Was in diesem Jahr passiert ist, ist nicht akzeptabel», weiß auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn: «Es ist ein fantastisches Rennen mit einer fantastischen Atmosphäre. Und wir müssen einen Weg finden, wie wir hier sicher herkommen können.»

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