Alexander Wurz: Formel 1 mit 450 km/h durch Monaco

Von Rob La Salle
Alexander Wurz

Alexander Wurz

Alexander Wurz ist Präsident der Fahrervereinigung GPDA, er kennt also die Meinungen der Fahrer zu allen möglichen Themen aus erster Hand. Er weiß aber auch, wie schwer es ist, alle Meinungen unter einen Hut zu bekommen.

Erst recht in einem Haifischbecken wie der Formel 1. Einen Konsens innerhalb der zahlreichen politischen Lager zu erreichen, ist fast unmöglich.

«Ich hoffe für den ganzen Motorsport, dass sich die Formel 1 nicht zerbröselt und selbst umbringt in der ganzen Politik, die abgeht. Das ist ganz wichtig, das haben alle Fahrer – es sind ja 100% der Fahrer Mitglied in der GPDA – gesagt: Wir müssen zu 100% für den Sport da sein und nicht für die Einzelpersonen. Wir müssen sicherstellen, dass wir die Formel 1, wie wir sie als Kinder geliebt und angebetet haben, auch in drei, fünf, zehn und zwanzig Jahren noch vorfinden«, sagte Wurz dem Standard.

Der Fahrer gehe mit den natürlichsten, saubersten Gedanken in die Saison, er wolle nur das, was der Fan wolle, so Wurz: «Nämlich Motorsport machen und gewinnen.»

Der frühere Formel-1-Pilot glaubt aber, dass die Fahrer «sehr gut positioniert sind, die politischen Hauptspieler darauf aufmerksam zu machen, im Geschäftsleben nicht darauf zu vergessen, dass es ein Sport ist, der Millionen von Menschen rund um die Welt begeistert».

Die Meinung der Fahrer zum Thema Halo ist klar: Das Ding ist hässlich. Auch Wurz gefällt der Kopfschutz nicht, für ihn gibt es angesichts der Sicherheitsrelevanz keinerlei Diskussion darüber.

«Es gibt keine Korrelation, dass der Rennsport Leute töten oder schwer verletzen muss, um spektakulär und populär zu sein. Im Gegenteil: Es ist mit der heutigen Gesellschaft und Rechtslage für eine Dachorganisation wie die FIA nicht möglich, Sicherheitsentwicklungen zu ignorieren, nur weil es einigen Leuten optisch nicht gefällt», sagte er.

Wurz weiter: «Da kann jeder Fan in den Foren schimpfen, aber wenn du die Verantwortung trägst, geht das nicht mehr. Dessen bin ich mir bewusst und deshalb habe ich gesagt: So ein Sicherheitsthema kann nicht unter den Tisch gekehrt werden. Persönlich würde ich andere Designvarianten des Kopfschutzes bevorzugen, aber in der Entwicklung kommt immer zuerst die Funktion und dann die Form. Jetzt hat die Formel 1 den Schritt mit dem Halo gemacht, weil es in den anderen Klassen relativ leicht einführbar ist».

Wurz meint sowieso, dass niemand mehr über das Aussehen von Halo spricht, wenn der Sport stimmt. Wenn es spannend ist, wenn es eng ist und wenn es mehrere Sieger gibt. Wurz glaubt sogar, dass Verunstaltungen wie der Halo den Sport noch spektakulärer machen können. Schließlich zielen alle Vorkehrungen darauf ab, dass der Sport sicher ist.

Seine Vision: «Wenn wir die Autos sicherer machen, dann kann die FIA und der Renndirektor die Rennfahrer wesentlich schneller und aggressiver fahren lassen. Machen wir die Autos sicher, können wir in Zukunft mit 400 oder 450 km/h durch Monaco düsen, sie können sich richtig ins Auto fahren und wenn es regnet, brauchen wir keine Rote Fahne», sagte er.

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