Lance Stroll (Williams): Wieso er nach Rang 8 schäumt

Von Rob La Salle
Lance Stroll wehrt sich gegen Sergio Pérez

Lance Stroll wehrt sich gegen Sergio Pérez

​Eigentlich hätte Lance Stroll nach der Zieldurchfahrt von Baku einen kleinen Freudentanz aufführen müssen. Aber dem Achtplatzierten des Chaos-GP von Aserbaidschan war nicht ums Feiern zumute.

Aufatmen bei Williams: Der 19jährige Lance Stroll fuhr in den Strassen von Baku die ersten Saisonpunkte ein; dort also, wo der junge Kanadier ein Jahr zuvor einen sensationellen dritten Rang herausgefahren hatte. Nach den ersten Saisonpunkten 2018 war Stroll aber nicht in Champagner-Stimmung, sondern wütend. Und dafür gab es drei Gründe.

Grund 1: Stroll schäumte, weil er fand – es war viel zu gefährlich, den Aserbaidschan-GP weiterzuführen. «Überall lagen Trümmerteile herum», fand der Québecois, «in Kurve 1, in Kurve 3, überall.» Eines dieser Teile kostete Valtteri Bottas den Sieg. Der Mercedes-Fahrer handelte sich einen Platten ein.

Lance Stroll weiter: «Ich war davon überzeugt, dass wir eine rote Flagge gezeigt bekommen, um das Rennen zu unterbrechen. Ich fand, da lagen zu viele scharfkantige Teile herum, um einen sicheren Sport zu garantieren. Im Übrigen waren die Reifen aller Fahrer kalt, auch wenn ich weiss, dass Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer so schnell fährt wie er kann. Aber es wäre besser gewesen, das wie vor einem Jahr zu machen: rote Flagge.»

«Wir hätten alle hereinkommen können, die Piste wäre angemessen geputzt worden. Dann hätten wir mit frischen und vor allem warmen Reifen wieder losfahren können. Wieso vor einem Jahr der Grand Prix abgebrochen wird und jetzt nicht, das ist mir schleierhaft.»

Wieso Lance Stroll ebenfalls wütend gewesen ist: «Klar bin ich happy über Rang 8, aber keiner sollte von uns erwarten, dass wir in Spanien wieder in den Top-Ten fahren. Wir müssen zuerst unser Auto verstehen lernen und dann die richtigen Massnahmen ergreifen.»

Grund 3 für den Missmut von Stroll: «Vielleicht hätte ich bei einem perfekten Rennen sogar Sechster werden können, aber ich glaube, in solche einem Grand Prix hat kein Fahrer ein makelloses Rennen. Zum Schluss hat mich Fernando Alonso in Kurve 3 überrumpelt, ich hatte nicht erwartet, dass er es dort an der Innenseite versuchen würde. Sonst muss ich mir nichts vorwerfen.»

Strolls Stallgefährte Sergey Sirotkin kam keine Runde weit: Der Moskauer legte sich mit Fernando Alonso an und schied wegen Aufhängungsschadens aus. Von den Rennkommissaren gab’s nachher eine Klatsche obendrei: drei Ränge zurück in der Startaufstellung von Spanien, sie sahen in Sirotkin den Schuldigen an der Kollision.

Sergey verteidigt sich: «Die ersten Kurven waren ein heilloses Durcheinander. Ich wurde zwischen zwei Gegner eingeklemmt. Ich wüsste nicht, wie ich diesen Unfall hätte verhindern sollen. Mein Auto stieg leicht auf, bei der Landung knickte die Aufhängung ein, überdies war der Flügel kaputt.»

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