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Neues Rätsel Racing Raritäten: Leider keine Rekorde

Von Mathias Brunner
​Unser Rätsel «Racing-Raritäten» ist ein Beweis für die These «Was draufsteht, muss nicht drinstecken». Zwar ist auf dem Wagen «Records» zu lesen, aber Rekorde stellte dieser Wagen keine auf.

Aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir bekanntlich jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Engländer Rupert Keegan beim Training zum Grand Prix von Grossbritannien in Brands Hatch 1980. Das Bild wurde im Training aufgenommen, denn Keegan segelte später von der Bahn und ging mit einem anderen Chassis ins Rennen.

Als Rarität haben wir ihn in diesem Auto ausgesucht, weil wir zeigen wollten: Es gab auch Schwarz und Gold nach den herrlichen John Player Special-Lotus und vor dem heutigen Haas-Renner. Um genau zu sein, erinnerte die Lackierung von Keegans Auto eher an den damaligen, Warsteiner-gesponsorten Arrows.

Im Training sass Rupert Keegan in jenem Chassis 02 des Williams FW07, mit dem in der Saison zuvor (1979) die meiste Zeit über Clay Regazzoni an der Arbeit war. Nach dem Unfall kletterte Rupert in jenes Chassis 03, mit dem die Südafrikanerin Desiré Wilson die Qualifikation nicht geschafft hatte. Rupert Keegan hatte im Training den beachtlichen 18. Platz erreicht, immerhin vor beiden Ferrari (Gilles Villeneuve 19. und Jody Scheckter 23.), vor beiden Arrows (Riccardo Patrese 21. und Jochen Mass 24.) oder vor Emerson Fittipaldi im Rennwagen eigenen Namens. Im Rennen wurde Keegan solider Elfter.

Wenn der Engländer Rupert Keegan (64) heute durch ein Fahrerlager marschiert, erkennt ihn so gut wie niemand: Nur Formel-1-Historiker erinnern sich daran, dass der Brite von Spanien 1977 bis USA 1982 insgesamt 25 Formel-1-WM-Läufe absolvierte, in Österreich 1977 wurde er Siebter. Keegan war vielleicht nicht so talentiert wie die britischen Zeitgenossen James Hunt oder John Watson, aber er war ein überaus geschickter Sponsoren-Auftreiber. Sein Hesketh in Farben des Männermagazins «Penthouse» ist noch heute ein Hingucker in Museen und bei historischen Rennveranstaltungen. Auch sonst gaben seine Sponsoren viel zu reden: Durex-Kondome und Rizla-Zigarettenpapier. Paul Stewart (Sohn von Jackie Stewart) lacht: «Es war der lockere Lebensstil von Rupert, der mich dazu inspiriert hat, selber Rennfahrer zu werden, nicht etwa Dad.»

Keegan, britischer Formel-3-Champion von 1976 (und zwischen zwei Etappen seiner GP-Karriere Gewinner der Aurora-F1-Serie 1979) dachte sich vor einigen Jahren: «Es wäre doch spannend, mich mit meinen Konkurrenten von damals zu unterhalten und darüber eine Dokumentation zu drehen.» Gesagt, getan: Keegan setzte sich mit Piloten wie Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet, Jackie Stewart, Hans Stuck, René Arnoux, Eddie Cheever und vielen mehr zusammen – um sich über viel politisch Unkorrektes zu unterhalten. Emerson Fittipaldi sagt: «Wenn Rupert gesagt hat, dass er eine Party veranstaltet, dann war das für uns ein Pflichttermin!»

«Made it out alive» (ungefähr: lebend herausgekommen) ist noch immer in Arbeit, es ist still geworden um das Projekt, nachdem die Finanzierung ins Stocken geraten ist.

Rupert Keegan trat in der Formel 1 von 1977 bis 1982 mit den Teams Hesketh, Surtees und RAM zu 37 Rennwochenenden an, 25 Mal konnte er sich qualifizieren. Die beste Platzierung: Rang 7 in Österreich 1977. Leider gab es damals nur für die ersten Sechs WM-Punkte.

Als Keegan für 1983 keinen Vertrag mehr erhielt in der Formel 1, sattelte er auf die Langstrecke um und fuhr auch einige Läufe zur CART-Serie. Ein zehnter Platz in Miami 1985 war das Highlight.

Mitte der 80er Jahre zog sich Rupert Keegan aus dem Rennsport zurück. 1995 gab er in Le Mans ein Comeback in einem Lister Storm GT, doch der Wagen blieb wegen kaputten Getriebes liegen.

Beim neuen Rätsel merken wir einmal mehr: Was draufsteht, muss nicht drinstecken. Aufmerksamen Ratefüchsen fällt schnell auf, dass auf dem Wagen «Records» steht, aber von einem Bezug zur wörtlichen Übersetzung Rekorde konnte keine Rede sein. Nicht die Gegner erlebten ihr blaues Wunder, als dieses Auto auf die Bahn ging, sondern der abgebildete Fahrer.

Wer also ist hier zu sehen?

Vor allem: Wo und wann ist das Bild entstanden?

Machen auch Sie mit – viel Spass beim Rätseln und viel Glück!

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