Daniel Ricciardo: «Jeder sah den Crash kommen»

Von Otto Zuber
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo erinnert sich noch einmal an den letztjährigen Strassen-GP von Baku und den folgenschweren Crash mit seinem damaligen Red Bull Racing-Teamkollegen Max Verstappen.

Es war ein Formel-1-Rennen, das letztlich zum Red Bull Racing-Abschied von Daniel Ricciardo führte: In Aserbaidschan geriet der Australier im vergangenen Jahr mit seinem damaligen Teamkollegen Max Verstappen aneinander. Und der Crash hatte nicht nur einen schmerzlichen Doppelnuller für den Rennstall aus Milton Keynes zur Folge.

Was war passiert? Ricciardo hatte im Strassenrennen von Baku mehrmals versucht, an Verstappen vorbeizukommen, beim dritten Mal klappte es, doch der Niederländer kam durch ein paar schnelle Runden und den späteren Stopp wieder vor seinen Stallgefährten, der in der Folge erneut mehrmals versuchte, am zweiten Red Bull Racing-Renner vorbeizuziehen.

In der 40. Runde passierte es: Auf der Start-Ziel-Geraden deutete der Jäger erst einen Angriff auf der Aussenseite an, worauf Verstappen reagierte. Ricciardo stach dann blitzartig nach innen, sein Teamkollege liess sein Auto jedoch herübertragen, womit dem Verfolger der Platz ausging. Der Tempoüberschuss war so gross, dass eine Kollision nicht mehr vermieden werden konnte.

Mehr als ein Jahr später verriet Verstappen: «Daniel hatte damals ungefähr 320 km/h drauf, ich 280. Der Geschwindigkeitsunterschied war wirklich gross.» Die vier Rennkommissare in Baku erkannten bei beiden Red Bull Racing-Piloten Schuld und beliessen es bei einer Verwarnung, Teamchef Christian Horner und Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko waren allerdings ausser sich, wie Verstappen zum Jahresende bestätigte.

Auch bei Ricciardo war der Ärger über den Baku-Crash gross, wie er rückblickend einräumt. Im Formel-1-Podcast «Beyond the Grid» erinnert er sich: «Wir kamen uns mehrmals nahe und ich wartete darauf, dass das Team etwas sagen würde, aber es kam nie etwas. Ich kam aber an Max vorbei, aber als er dann durch den späteren Stopp wieder vor mir war, wurde ich sauer. Ich sagte dem Team: ‚Jungs, ich habe die ganze Arbeit geleistet und mich vorbeigekämpft und nun fährt er wieder vor mir? Ihr werdet mich diesmal sicherlich vorbeilassen.‘»

Doch sein Renningenieur erklärte Ricciardo, dass er sich die Position erneut erkämpfen müsse. «Ganz ehrlich, als wir dann aneinander gerieten, dachte ich mir: ‚Was soll’s, sie verdienen das.‘ So fühlte ich mich damals. Ich war nicht wirklich traurig oder sauer, weil ich die Punkte hatte liegen lassen. Ich dachte mir eher: ‚Ihr könnt mich mal.‘ Ich denke, jeder sah den Crash kommen.»

Auf die Frage, ob Baku der Grund war, dass er Red Bull Racing nach der Saison 2018 in Richtung Renault verliess, erklärte er: «Sicherlich, in der folgenden Woche entschied ich, dass ich gehen muss. Doch in Monaco lief es dann super und ich dachte mir: ‚Oh, ich war einfach zu emotional in Baku, wir werden das schon hinbekommen.‘ Aber sicherlich, Baku war eine wirklich bittere Pille für mich.»

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