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Ross Brawn sieht Chance für Neustart in der Formel 1

Von Rob La Salle
Formel-1-Sportchef Ross Brawn

Formel-1-Sportchef Ross Brawn

Formel-1-Sportchef Ross Brawn sieht den Zeitpunkt gekommen, die Kosten der Königsklasse deutlich zu senken. Der Brite erklärt auch, wie die Formel 1 Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden ist.

Ross Brawn ist schon seit Jahrzehnten Teil der WM-Szene. Er war schon dabei, als das Geld in der Königsklasse noch so reichlich floss, dass keiner über Sparmassnahmen nachdenken musste. Doch mittlerweile hat sich die Lage geändert, viele Rennställe operieren am Rande des finanziellen Abgrunds, was einem Team gerade in einer Situation wie der aktuellen Coronakrise schnell zum Verhängnis werden kann.

Das weiss auch das Formel-1-Management, zu dem Brawn als Sportchef mittlerweile auch gehört. Der frühere Techniker und Teamchef von Benetton, Ferrari, BrawnGP und Mercedes sieht die aktuelle Zwangspause denn auch als Chance, die Kosten für die WM-Teilnahme auf ein vernünftiges Niveau zu drücken. Im Gespräch mit Sky Sports F1 erklärt er: «Vielleicht ist der Zeitpunkt für einen Neustart gekommen. Man kann sagen, dass die Formel 1 in guten Zeiten auf einem bestimmten Niveau operiert hat. Doch nun ist der Moment gekommen, die Kosten und Investitionen, die bei der Formel-1-Teilnahme erforderlich sind, unter die Lupe zu nehmen.»

Ein Schritt in die richtige Richtung ist die Einführung einer Budget-Obergrenze, die ursprünglich zunächst bei 175 Millionen Dollar pro Saison liegen sollte. Allerdings umfasste sie weder den Aufwand für Marketing noch das Gehälter der Fahrer sowie der drei bestbezahlten Angestellten (abgesehen von den Piloten). Auch andere Kosten wie etwa die Anmeldegebühr oder die Gebühren für die Superlizenzen der Fahrer wurden ausgeschlossen.

Im Zuge der Coronakrise wird nun neu über die Höhe des sogenannten Budget-Deckels verhandelt, den einigen geht ein erster Kompromiss von 150 Millionen Euro noch nicht weit genug. McLaren-CEO Zak Brown schlug etwa einen Deckel von 100 Millionen Euro vor. Dagegen wehren sich die grossen Rennställe, die weitaus mehr Geld ausgeben können.

Die üppigen Budgets kommen auch durch den Erfolg zustande, wie Brawn betont: «Das Paradoxe an der Formel 1 ist, dass der eigene Erfolg dazu geführt hat. «Wenn man eine Marke wie Mercedes ist, sind die Erträge, die sich aus dem Erfolg in der Formel 1 ergeben, um ein Vielfaches grösser als das, was man ausgibt. Und deshalb können sie es rechtfertigen, jedes Jahr ein bisschen mehr auszugeben.»

Bei Red Bull Racing sei es genauso, betont Brawn, der noch einmal wiederholt, was viele Fans und WM-Teilnehmer bemängeln: «Die Kluft zwischen den ersten drei Teams und dem Rest des Feldes ist zu gross. Es sind wirklich drei Rennställe, die über grosse Budgets verfügen, alle anderen versuchen, ein Geschäftsmodell zu finden, das nachhaltig funktioniert.»

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