Red Bull Racing: Kleine Chance für Nico Hülkenberg

Von Andreas Reiners
Helmut Marko mit Alex Albon

Helmut Marko mit Alex Albon

Eigentlich ist die Sache bei Red Bull Racing klar: Der Rennstall gibt den eigenen Talenten die Chance, durchzustarten. Doch man ist bereit, über seinen Schatten zu springen.

Das Formel-1-Geschäft ist unerbittlich. Gnadenlos. Wer nicht liefert, der wird oft erbarmungslos aussortiert. Red Bull Racing hat sich den Ruf erarbeitet, nicht lange zu fackeln, wenn es im A-Team nicht so läuft. Pierre Gasly hatte das zuletzt leidvoll erfahren müssen, als er nach seinem Aufstieg recht schnell wieder degradiert wurde.

Profiteur war 2019 Alex Albon, der neuer Teamkollege von Max Verstappen fuhr. In dieser Saison ist der Welpenschutz aufgebraucht, und der Druck von außen steigt. Vor allem, weil Albon mit Verstappen überhaupt nicht Schritt halten kann.

Das spiegelt sich schon alleine in den Punkten wider: Albon steht bei 64 Zählern, Verstappen bei 147. Der Punkt dabei: Um in der WM ein Wörtchen mitreden zu können, braucht man nicht nur das geeignete Auto, sondern auch zwei Fahrer, die konstant auf ganz hohem Niveau abliefern können.

Albon fehlt dieses Niveau noch.

«Er war zuletzt auf dem Nürburgring im Qualifying näher dran an Max, was daran liegt, dass das Auto berechenbarer ist und nicht mehr so instabil im Heck. Wenn er die Weiterentwicklung schafft und sich ständig verbessert, ist er ein Kandidat für unser Auto 2021», sagte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko bei Sky.

Im eigenen Nachwuchsprogramm hat Red Bull Racing derzeit nur Yuki Tsunoda. «Der ist für AlphaTauri geplant, er muss aber noch die nötigen Punkte für die Super-Lizenz erreichen», sagte Marko.

Was Albon fehle, sei die Konstanz, so Marko. Momentan ist das kein Problem in der Konstrukteurs-WM, weil sich die Teams dahinter die Punkte gegenseitig wegnehmen, der zweite Platz ist nicht in Gefahr, Red Bull steht bei 211 Punkten, der erste Verfolger Racing Point bei 120.

Aber klar: «Wenn wir 2021 um die WM fahren wollen, brauchen wir Konstanz und dass man sieht, wo das Limit des Autos ist», so Marko, der verrät: «In schnellen Kurven ist Albon auf dem Niveau von Max, aber man sieht an den Telemetrie-Daten, dass es ein, zwei Kurven gibt, in denen er unverhältnismäßig viel verliert. Wenn man nicht weiß, wann und wie es passiert, ist es ein Unsicherheitsfaktor, den wir uns nicht leisten können, wenn wir um die WM fahren wollen.»

Bedeutet konkret: «Sollte Albon nicht die Erwartungen erfüllen, springen wir über unsere Schatten und müssen außerhalb unseres Kaders schauen,. Und da gibt es zwei Kandidaten: Sergio Pérez und Nico Hülkenberg.»


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