Alain Prost über Hamilton-Rücktritt: «Es steht 50:50»

Von Mathias Brunner
Alain Prost

Alain Prost

Schmeisst Mercedes-Superstar Lewis Hamilton alles hin und tritt 2022 nicht mehr in der Königsklasse an? Der vierfache Formel-1-Champion Alain Prost (66) sagt, was dafür und was dagegen spricht..

Das Schweigen geht weiter: Seit dem kontroversen WM-Finale von Abu Dhabi am 12. Dezember 2021 befindet sich Mercedes-Superstar Lewis Hamilton auf Tauchstation. Letzter Eintrag auf Twitter und Instagram: Nach dem Abschlusstraining auf dem Yas Marina Circuit, also vor mehr als einem Monat.

Viele Hamilton-Fans befürchten anhaltend, dass dem siebenfachen Formel-1-Weltmeister durch die Art und Weise der Niederlage gegen Max Verstappen die Lust an der Königsklasse vergangen sei.

Die Rücktrittsgerüchte werden so lange kursieren, bis der 103-fache GP-Sieger aus England sich endlich zu Wort meldet. Auch Äusserungen seines Bruders Nicolas («Lewis nimmt nur eine Auszeit von den sozialen Netzwerken») haben die Gemüter nicht beruhigt.

Einer, der sich durchaus vorstellen kann, dass Hamilton alles hinschmeisst, ist die französische Rennlegende Alain Prost (66). Der 199-fache GP-Teilnehmer sagte meinem langjährigen Kollegen Lionel Froissart vom Journal de Dimanche gegenüber: «Es ist schwierig, sich in seine Lage zu versetzen. Er hat gewiss so viele Gründe zum Aufhören wie zum Weitermachen. Das liegt bei 50:50. Er hat damals einen verdammten Schlag auf den Kopf erhalten.»

«Aber es wäre wirklich sehr traurig, wenn er in der kommenden Saison nicht am Start wäre. Ich möchte optimistisch bleiben, denn es lockt dieser achte WM-Titel oder das neue technische Reglement – mit vielleicht drei Rennställen und vier oder fünf Fahrern, die sich um den Titel balgen werden. Das sind Herausforderungen genau nach dem Geschmack von Hamilton.»

Schon nach der umstrittenen WM-Entscheidung auf dem Yas Marina Circuit von Abu Dhabi hatte Prost (Weltmeister 1985, 1986, 1989 und 1993) gesagt: «Hamilton und Verstappen haben uns ein unfassbares Spektakel offeriert. Unterm Strich bin ich glücklich darüber, wie alles herausgekommen ist, ich bin sehr froh für Max und froh für die Formel 1. Nur wegen Lewis bin ich wehmütig. Denn er hat wegen Max seine vielleicht beste Saison gezeigt. Die beiden sind absolut auf Augenhöhe gefahren. Vieles hat zu reden gegeben, nicht zuletzt die Kollision der beiden in Silverstone, aber alles in allem hätten beide den WM-Titel verdient gehabt.»

Alain Prost ist davon überzeugt: Ab jetzt wird es für die Gegner von Max Verstappen noch schwieriger. «Mit dem Titel in der Tasche, denkst und fährst du anders. Nach dem ersten WM-Titel stehst du weniger unter Druck. Er wird noch besser einschätzen können, wann er attackieren muss und wann er etwas weniger Risiken einsetzen soll, und aus diesem Grund wird er 2022 ein noch besserer Fahrer sein.»

Wintertestfahrten

23.–25. Februar: Barcelona, Spanien
11.–13. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
25. September: Sotschi, Russland
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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