2022: Einheits-Felgen von BBS, Autos noch schwerer

Von Mathias Brunner
In Tokio ist bestätigt worden: Die neue Rennwagengeneration 2022 rollt auf Einheitsfelgen von BBS Japan. Auch die neue Radgrösse führt dazu, dass die kommenden GP-Renner noch schwerer werden.

Darauf freuen sich die Formel-1-Fans: 2022 tritt die Königsklasse mit einer komplett neuen Rennwagengeneration an, die Aerodynamik dieser Renner soll es den Piloten erlauben, besser anzugreifen.

Die schlechte Nachricht: Ein weiteres Mal werden die Autos schwerer, ohne Sprit bringen die Fahrzeuge 2022 satte 795 Kilogramm auf die Waage, das sind 200 kg mehr als die GP-Rennwagen von 2008! Gemessen an den Autos von 2021 werden die nächstjährigen Fahrzeuge 43 Kilo schwerer. Unter Anderem wegen einer verbesserten Fahrerzelle und grösseren Rädern. Rund 14 Kilo gehen auf das Konto der verstärkten Räder.

Im Rahmen des Autosalons von Tokio ist bestätigt worden: Den Auftrag für die Lieferung von Einheitsfelgen hat BBS Japan erhalten. Bis Ende 2021 konnten die GP-Rennställe ihren Felgenpartner frei wählen. Die meisten Teams arbeiteten zuletzt mit der italienischen Firma OZ.

Beim Schritt von 13- zu 18-Zoll-Rädern gab der Autosport-Weltverband FIA von Anfang an vor: Aus Spargründen wird es ab 2022 nicht nur einen Einheitsreifen geben (von Pirelli), sondern auch Einheitsfelgen. BBS Japan hat diesen Auftrag erhalten. BBS arbeitete jahrelang mit Ferrari, zur siegreichsten Ära der Italiener mit Michael Schumacher.

Die Firma BBS wurde von Heinrich Baumgartner und Klaus Brand am Standort Schiltach im Schwarzwald gegründet. Der Name ergab sich als Kurzform für Baumgartner, Brand, Schiltach. Die 1970 gegründete Firma schlitterte Ende 2010 in die Zahlungsunfähigkeit und wurde aufgespalten: Im Zuge dieser Insolvenz wurden der Motorsport Sektor (BBS Motorsport GmbH) sowie der Schmiederad-Bereich (BBS Washi Wheels GmbH) an die japanische ONO-Gruppe verkauft.

BBS Japan wird bis Ende 2025 Einheitsfelgen für die Formel 1 liefern. Mit dem Schritt zu serienrelevanteren Niederquerschnitt-Reifen geht auch die Rückkehr von Radkappen einher, die Ende 2009 in der Formel 1 verboten worden waren – weil sie damals von den Technikern als Luftleit-Elemente benutzt wurden.

Das Comeback von Radkappen liegt an der vereinfachten Aerodynamik der 2022er Autos mit Verminderung unerwünschter Luftwirbel. Das Reglement 2022 ist viel feinmaschiger als jenes von 2009, so dass die Teams hier kaum noch Spielraum haben.

Formel 1: Entwicklung des Fahrzeuggewichts

1961 bis 1965: 450 Kilo
1966 bis 1968: 500
1969 bis 1971: 530
1972: 550
1973 bis 1980: 575
1981: 585
1982: 580
1983 bis 1986: 540
1987 bis 1993: 500
1994: 515
1995 bis 2008: 595
2009: 605
2010: 620
2011/2012: 640
2013: 642
2014: 690
2015/2016: 702
2017: 728
2018: 734
2019: 743
2020: 746
2021: 752
2022: 795

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