Der Mailänder Reifenhersteller Pirelli hat online sein Motorsport-Programm 2022 präsentiert. In Sachen Formel 1 gilt: Die Fahrer werden mit den neuen Reifen länger angreifen können.
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Beim WM-Finale von Abu Dhabi 2021 kokettierte Formel-1-Alleinausrüster Pirelli mit der wegweisenden GP-Saison 2022: "Nächstes Jahr werde ich 18", stand auf den Mailänder Walzen – eine Anspielung auf die Umstellung auf Niederquerschnittreifen mit 18-Zoll-Felgen. In Wahrheit ist Pirelli nicht 18, sondern bald 150: Das Unternehmen war am 28. Januar 1872 von Giovanni Battista Pirelli gegründet worden.
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Die ersten 18-Zoll-Formel-1-Reifen von Pirelli gehen auf 2014 zurück, bei einem Test mit Lotus-Reservefahrer Charles Pic in Silverstone. Die Formel 1 wollte den Schritt zum neuen Reifenformat schon Ende 2020 gehen, aber die Corona-Pandemie führte zu einer Verschiebung um ein Jahr. Die Formel 2 war schneller als die Formel 1: In der Sprungbrettkategorie für die Königsklasse wird längst mit 18-Zoll-Reifen gefahren. 13-Zoll-Reifen gibt es in der Formel 1 seit den 1960ern, in den 1980er Jahren hatten sie sich als ideale Reifengrösse etabliert. Die ersten 18-Zoll-GP-Reifen von Pirelli kamen vor mehr als vierzig Jahren auf die Bahn, das war 1981 in Imola, an den Toleman-Rennwagen von Derek Warwick und Brian Henton.
Seit der Rückkehr als Formel-1-Alleinausrüster 2011 haben die Mailänder Reifenspezialisten mehr 400.000 Formel-1-Reifen dieses Formats gebaut, in den Werken von Izmit (Türkei) und Slatina (Rumänien).
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Insgesamt hat Pirelli 2020 und 2021 mit verschiedenen Rennställen 36 Tage lang getestet, um für 2022 gerüstet zu sein. Der italienische Reifenhersteller hat dazu ein paar Eckdaten veröffentlicht: 10.000 Stunden auf den Prüfständen in Mailand, 70 Prototypen, 30 Spezifikationen, die von den Formel-1-Fahrern ausprobiert wurden, 4267 zurückgelegte Runden, was 20.000 Kilometern entspricht. Dabei wurden fast 400 Reifensätze erprobt. Am Lenkrad sassen 15 Stammfahrer aus der laufenden Saison, dazu vier Test- oder Ersatzpiloten der Rennställe.
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Pirelli-Rennchef Mario Isola: "Das ist auch für uns ein grosser Schritt – wir verabschieden uns von den 13-Zoll-Reifen. Die wichtigsten Etappen für uns seit 2011 waren: Dem Wunsch der Formel 1 zu entsprechen und einen gewissen Grad an natürlichem Abbau in die Reifen einzubauen. Die Fans wollten in der Folge breitere Reifen wiedersehen, also haben wir die ab 2017 gebaut. 2022 bringen wir Walzen auf die Bahn, die eher dem Serienprodukt entsprechen."
Im Rahmen einer Online-Präsentation des 2022er Rennprogramms von Pirelli fügte Isola hinzu: "Die Formel-1-Fahrer hatten sich gewünscht, dass sie Reifen erhalten, die weniger zum Überhitzen neigen und weniger abbauen. Mit unserer Neukonstruktion haben wir diese Ziele erreicht, wie sich bei den Nachsaisontests in Abu Dhabi bewiesen hat. Dieser Test war ganz wichtig, weil hier auch Autos im Verkehr steckten, was das Verhalten der Reifen erheblich beeinträchtigen kann. So etwas kannst du bei Tests mit nur einem Fahrzeug nicht simulieren. Hier hat sich gezeigt: Die neuen Reifen halten besser stand." "Was den genauen Verschleiss betrifft, so bin ich noch vorsichtig. Denn bei den Autos in Abu Dhabi handelte es sich um umgebaut 2019er Renner, da will ich mal abwarten und sehen, was passiert, wenn wir mit den 2022er Autos fahren. Was ich jetzt schon weiss: Die neuen Autos werden nur 0,5 bis 1 Sekunde pro Runde langsamer sein als Ende 2021. Und wenn die Entwicklung so vorangeht, wie ich es erwarte, werden die Wagen Ende Saison 2022 so schnell sein wie in der Saison 2021."
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"Wir glauben: Wir werden tendenziell weniger Boxenstopps erleben, aber dafür mehr Action auf der Strecke. Alle unsere Simulationen und die Erkenntnisse aus Tests während der Saison 2021 und auch in Abu Dhabi deuten darauf hin." "Aber wir sind auf alles vorbereitet, und haben bereits ein Testprogramm für 2023 in Gang gesetzt. Wenn wir 2022 merken sollten, dass wir mit dem Verschleiss der Reifen nicht zufrieden sind, so können wir reagieren." Was das Reifen-Management der Fahrer besonders in Sachen Walzen-Temperatur angeht, so weiss Isola: "Bislang wurden Bremsen und Felgen dazu genutzt, Reifendruck und -temperatur zu beeinträchtigen, um die Walze perfekt zu nutzen. Das geht in diesem Ausmass 2022 aber nicht mehr, weil der Bereich um die Räder komplett anders gestaltet worden ist. Wie nachhaltig das innere Aufwärmen der Reifen noch versucht werden kann, müssen die Tests mit den neuen Autos zeigen." "Vor allem jedoch freut mich, dass die Formel 1 noch intensiver zum Entwicklungslabor für die Serie wird. Wir haben schon mit den 13-Zoll-Reifen viel Wissen zur Entwicklung besserer Serienreifen gewonnen. Aber dieser Knowhow-Transfer wird mit den neuen Niederquerschnittreifen erheblich schneller passieren." Fahrzeugpräsentationen
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10. Februar: Aston Martin 11. Februar: McLaren 17. Februar: Ferrari 18. Februar: Mercedes Wintertestfahrten 23.–25. Februar: Barcelona, Spanien 11.–13. März: Sakhir, Bahrain Geplante Formel-1-WM 2022
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20. März: Sakhir, Bahrain 27. März: Dschidda, Saudi-Arabien 10. April: Melbourne, Australien 24. April: Imola, Italien 8. Mai: Miami, USA 22. Mai: Barcelona, Spanien 29. Mai: Monte Carlo, Monaco 12. Juni: Baku, Aserbaidschan 19. Juni: Montreal, Kanada 3. Juli: Silverstone, Grossbritannien 10. Juli: Spielberg, Österreich 24. Juli: Le Castellet, Frankreich 31. Juli: Budapest, Ungarn 28. August: Spa-Francorchamps, Belgien 04. September: Zandvoort, Niederlande 11. September: Monza, Italien 25. September: Sotschi, Russland 2. Oktober: Singapur 9. Oktober: Suzuka, Japan 23. Oktober: Austin, USA 30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko 13. November: São Paulo, Brasilien 20. November: Yas Marina, Abu Dhabi
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