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Wieder Russen-Skandal: Hitlergruss auf Siegerpodest

Von Mathias Brunner
Artem Severiukhin

Artem Severiukhin

Kart-EM in Portimão (Portugal): Artem Severiukhin (15) zeigt auf dem Siegerpodest den ausgestreckten rechten Arm, allgemein als Hitlergruss bekannt. Das Team hat ihn umgehend gefeuert, die FIA ermittelt.

Unfassbare Szene nach einem Rennen zur Kart-Europameisterschaft in Portimão (Portugal): Der für das schwedische Team Ward Racing startende Russe Artem Severiukhin strahlte bei der Siegerehrung der OK-Klasse im «Kartodromo Internaçional de Algarve» als Rennsieger auf dem Treppchen, während Italiens Nationalhymne gespielt wurde. Dann schlug er sich mit der rechten Faust zweimal auf die Brust und streckte dann seinen rechten Arm mit flach gestellter Hand aus – was von den meisten Menschen als faschistische Geste oder Hitlergruss verstanden wird.

Nach Massnahmen der FIA gegen russische Rennfahrer aufgrund der russischen Invasion der Ukraine trat der 15-jährige Artem mit italienischer Lizenz an. Aber damit ist es nun aus – Ward Racing hat ihn auf der Stelle entlassen, zudem hat der Autosport-Weltverband, der für die Austragung der Kart-EM verantwortlich ist, eine Untersuchung eingeleitet.

Ward Racing teilt zum Verhalten des gefeuerten Piloten mit: «Ward Racing schämt sich zutiefst für das Verhalten des Piloten, das er aufs Schärfste verurteilt. Dementsprechend werden umgehend Massnahmen ergriffen. Die Aktionen von Artem Severiukhin repräsentieren in keiner Weise die Ansichten und Werte von Ward Racing. Im Gegenteil, Ward Racing steht an der Seite der internationalen Gemeinschaft, die den Einmarsch Russlands in die Ukraine verurteilt und bekundet seine Solidarität mit den Menschen, die unter diesem unprovozierten und schrecklichen Angriff Seit Beginn des anhaltenden Krieges wird unsere feste Haltung mit Helmen und Aufklebern „No War“ demonstriert.»

«Zudem haben wir derzeit drei ukrainische Familien, die mit uns reisen, weil sie kein Zuhause haben, in das sie zurückkehren können. Als schwedische Staatsbürger sind wir darüber hinaus stolz auf unser Land, das die historische Entscheidung getroffen hat, Waffen für den Kampf gegen die russische Armee in die Ukraine zu schicken.»

«Ward Racing verurteilt die persönlichen Handlungen des Piloten Artem Severiukhin während der Siegerehrung am 10. April 2022 aufs Schärfste, da es sie als Manifestation unsportlicher Verhaltens, als inakzeptable Verletzung betrachtet des ethischen und moralischen Sportkodex. Auf der Grundlage dieser Überlegungen sieht Ward Racing keine Möglichkeit für eine weitere Zusammenarbeit mit Artem Severyukhin und wird seinen Rennvertrag beenden.»

Die Autosport-Weltverband teilt mit: «Die FIA bestätigt, dass aufgrund des inakzeptablen Verhaltens von Artem Severiukhin unverzüglich eine Untersuchung eingeleitet worden ist. Die FIA wird in Kürze über weitere Schritte informieren.»

Artem Severiukhin selber hat sich in einem Video zu Wort gemeldet, das von «F1 Feeder Series» auf Twitter gepostet wurde. Um Fassung ringend erklärt sich der Teenager so: «Ich möchte mich bei allen für das, was passiert ist, entschuldigen. Ich unterstütze die Nazis nicht, sie sind für eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheit verantwortlich. Ich habe den Nationalsozialismus nie unterstützt – ich halte ihn für eines der schlimmsten Verbrechen der Geschichte. Die Geste war überhaupt nicht als Nazi-Gruss gemeint. Ich bin bereit, die Strafen anzunehmen. Aber bitte glaubt mir, dass ich keine solche Absicht hatte.»

Aber wieso diese Geste? Der Kart-Fahrer sagt: «Die Jungs vor dem Podium haben solche Gesten gemacht, ich wollte sie einfach erwidern.»

Die FIA kennt bei Entgleisungen auf Kart-Niveau kein Pardon: So wurde der Italiener Luca Corberi nach einer verrückten Aktion für 15 Jahre gesperrt!

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