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Italiener im Ferrari: Mick Schumacher als Hindernis

Von Mathias Brunner
Mick Schumacher und Antonio Giovinazzi sind für die Formel-1-WM 2022 offiziell als Reservefahrer gemeldet. Gut möglich also, dass der Deutsche die Rückkehr eines Italieners in einen Ferrari verhindern würde.

Kurz vor Weihnachten 2021 stand fest: Ferrari nominiert als Reservepiloten für die GP-Saison 2022 den Deutschen Mick Schumacher und den Italiener Antonio Giovinazzi. Aber wer würde einsteigen, könnten Charles Leclerc oder Carlos Sainz wirklich nicht fahren? Schumacher oder Giovinazzi? Für den Italiener spricht, dass er mehr Formel-1-Läufe bestritten hat. Gegen ihn spricht, dass Ferrari nach seinen Einsätzen bei Alfa Romeo weiss: Der nächste GP-Sieger aus Italien ist Antonio nicht.

Und überhaupt: Ein Italiener im Ferrari, das ist in Italien so eine Sache. Tatsächlich hatten die Firmenverantwortlichen irgendwann kapituliert – die einheimischen Piloten erzeugten einfach einen zu hohen Erwartungsdruck. Wir müssen ziemlich weit zurückblättern, um siegreiche Italiener im berühmtesten Rennwagen der Welt zu finden.

Letzter Italiener im Ferrari am Start eines Grand Prix: Giancarlo Fisichella in Abu Dhabi 2009, als Nachfolger des glücklosen Luca Badoer. Beide waren Reservisten für Felipe Massa nach dessen Horror-Unfall in Ungarn. Und beide waren eine Notlösung: Denn eigentlich hätte Michael Schumacher im Wagen sitzen sollen, doch die Ärzte rieten Schumi nach einer Motorradverletzung vom Start ab.

Vor Badoer und Fisichella finden wir in Imola 1994 Nicola Larini im Ferrari. Er wurde im Todesrennen von Ayrton Senna Zweiter, auch er als Reservist, für den verletzten Jean Alesi. Es war auch Larini, der den vorderhand letzten italienischen Stammfahrer von Ferrari ablöste, Ivan Capelli 1993. Dessen Auto war so schlecht, dass die Karriere des ruhigen Ivan im Grunde ruiniert war.

Der letzte Italiener, der eine komplette Saison für Ferrari fuhr: Michele Alboreto 1988.

Der letzte Italiener, der für Ferrari gewann: Michele Alboreto 1985 (auf dem Nürburgring).

Der letzte Italiener, der in einem Ferrari in Monza gewann: Ludovico Scarfiotti 1966. Es war der einzige Formel-1-Sieg von Scarfiotti.

In Imola konnten nur zwei Italiener siegen, aber keiner davon sass in einem Ferrari: 1985 gewann Elio den Angelis im Lotus, 1990 Riccardo Patrese im Williams.

Der letzte Italiener, der für Ferrari einen WM-Titel gewann: Alberto Ascari 1953.

Die goldenen Stunden für italienische Formel-1-Fans liegen schmerzlich weit zurück: Die einzigen beiden Weltmeister aus Italien – Nino Farina und Alberto Ascari in den 1950er Jahren, gewissermassen in der Steinzeit der Formel 1. Der vorderhand letzte italienische GP-Sieger – Giancarlo Fisichella in Malaysia 2006.

Italienische Ferrari-Piloten in der Formel-1-WM

1950: Luigi Villoresi, Alberto Ascari, Dorino Serafini
1951: Villoresi, Ascari, Piero Taruffi
1952: Giuseppe Farina, Taruffi, Ascari, Villoresi
1953: Ascari, Farina, Villoresi, Umberto Maglioli, Piero Carini
1954: Farina, Maglioli, Taruffi, Ascari
1955: Maglioli, Farina, Taruffi, Villoresi, Eugenio Castellotti
1956: Castellotti, Luigi Musso
1957: Musso, Castellotti, Cesare Perdisa
1958: Musso
1961: Giancarlo Baghetti
1962: Baghetti, Lorenzo Bandini
1963: Bandini, Ludovico Scarfiotti
1964: Bandini, Scarfiotti
1965: Bandini, Scarfiotti, Nino Vaccarella
1966: Bandini, Scarfiotti
1967: Bandini, Scarfiotti
1968: Andrea de Adamich
1969: Ernesto Brambilla
1970: Ignazio Giunti
1972: Nanni Galli, Arturo Merzario
1973: Merzario
1984: Michele Alboreto
1985: Alboreto
1986: Alboreto
1987: Alboreto
1988: Alboreto
1991: Gianni Morbidelli
1992: Ivan Capelli
1994: Nicola Larini
2009: Luca Badoer, Giancarlo Fisichella

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