Ferrari kämpft: Einspruch gegen Strafe von Sainz
Carlos Sainz
Carlos Sainz war bedient, der Spanier war stinksauer, traurig und enttäuscht, und das alles gleichzeitig. «Ich möchte ehrlich gesagt nicht darüber reden, denn ich bin zu verärgert und enttäuscht und würde Dinge sagen, die nicht gut sind», sagte er nach dem Australien-GP, bei dem er nur Zwölfter wurde, nachdem er eine Fünf-Sekunden-Strafe kassierte.
«Das ist die ungerechteste Strafe, die ich in meinem Leben gesehen habe und ich denke, dass ich sie nicht verdiene», so Sainz.
Und gegen diese Strafe geht Ferrari nun vor, wie Teamchef Fred Vasseur bestätigte. Der Rennstall hat eine Neuüberprüfung beantragt. Details wollte er keine preisgeben, aber «das Einzige, was ich zu sagen habe, ist, dass es bei Gasly/Ocon und natürlich Sargeant/De Vries in Kurve 1 nicht die gleiche Reaktion der Kommissare gab. Aber ich möchte mich nicht dazu äußern.»
Was war genau passiert? Nach dem zweiten Neustart war Sainz mit dem Aston Martin von Fernando Alonso kollidiert, wofür er die Strafe kassierte. Das Rennen wurde nach einem weiteren Zwischenfall erneut abgebrochen und die ursprüngliche Reihenfolge wiederhergestellt, doch da das Rennen dann hinter dem Safety-Car beendet wurde, fiel Sainz durch die zusätzlichen Sekunden vom vierten Platz auf die zwölfte Position zurück.
«Das Verfahren sieht so aus, dass sie zunächst unsere Petition prüfen werden, um zu sehen, ob sie den Fall wieder aufnehmen können», sagte Vasseur. «Und dann werden wir etwas später eine zweite Anhörung haben, mit denselben Kommissaren oder den Kommissaren des nächsten Meetings, über die Entscheidung selbst.»
Was Ferrari nun macht, ist das gleiche, was Aston Martin in Saudi-Arabien nach der Strafe gegen Fernando Alonso getan hat. Die Neuüberprüfung wurde angenommen und der Spanier erhielt seinen Podestplatz zurück.
Was sich Vasseur erhofft: Eine «offene Diskussion» mit den Rennkommissaren, «auch zum Wohle des Sports, um diese Art von Entscheidung zu vermeiden, wenn man drei Fälle in der gleichen Kurve hat, aber nicht die gleiche Entscheidung», so der Franzose.
«Die größte Enttäuschung für Carlos, und das konnte man im Funk hören, war, dass er keine Anhörung bekommen hat, weil der Fall sehr speziell war. Es wäre sinnvoll gewesen, die Anhörung durchzuführen, bevor die Fünf-Sekunden-Strafe verhängt wurde», so Vasseur.
Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll
WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1