Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Lewis Hamilton (Mercedes): «Ich brauche ein Desaster»

Von Mathias Brunner
Die Fahrer fahren um die Sphere herum

Die Fahrer fahren um die Sphere herum

​Der siebenfache Formel-1-Champion Lewis Hamilton staunt, wie sich in den USA die Wahrnehmung für die Königsklasse verändert hat. «In den vergangenen 16 Jahren ist unser Sport bemerkenswert gewachsen.»

Lewis Hamilton wird seinen ersten Besuch in den USA nie vergessen. «Ich war zum ersten Mal da, als ich acht Jahre alt war und, nachdem ich es so oft im Fernsehen gesehen hatte – besonders New York – kam ich mir vor, als würde ich auf einem Film-Set herumspazieren. Es war unglaublich.»

Jahre später: Als andere Piloten in den USA auf den Strassen so gut wie unbemerkt herumspazieren konnten, was Hamilton hier schon ein Star. Lewis weiter: «Ich kam als Formel-1-Fahrer 2007 nach Amerika zurück, und in den vergangenen 16 Jahren ist unser Sport hier bemerkenswert gewachsen. Das ist alles ganz anders.»

«Anfangs hatte ich immer ein wenig das Gefühl, dass ich den Leuten erklären muss, was Formel 1 eigentlich ist. Ich konnte nicht verstehen, wieso die Königsklasse in den USA nicht viel mehr Menschen fasziniert.»

Dann kam die Netflix-Doku «Drive to Survive», und das Interesse an der Formel 1 ging in Amerika durch die Decke. Zwei direkte Folgen – zweiter Grand Prix ab 2022 in Miami, dritter Grand Prix des Landes 2023 in Las Vegas. Austin (Texas) bleibt das Zuhause des USA-GP.

Lewis Hamilton: «Es ist faszinierend zu sehen, wie wir hier mehr und mehr Menschen für unseren Sport begeistern konnten. Heute sind die Amerikaner wirklich heiss auf Formel 1, und das ist schön.»

Über den neuen Strassenkurs von Las Vegas sagt Hamilton: «Heute hast du dank des Rennsimulators die Möglichkeit, eine neue Strecke zu üben. Aber das Element der Gefahr besteht dabei natürlich nicht.»

«Im Rennsimulator fehlt auch die ganze Landschaft. Wenn du auf die Bahn gehst, dann suchst du instinktiv nach Referenzpunkten. Die hast du bei der Vegas-Sim nicht. Wenn ich also auf die Bahn gehe, dann schaue ich mir an, wo die Gebäude sind, wo die Lichtquellen, ich merke mir bestimmte Stellen an den Mauern. Die Sammlung an Beziehungspunkten wird gross, denn der Kurs ist mehr als sechs Kilometer lang.»

Ein Referenzpunkt wird die umwerfende Sphere sein, auf welcher hier Mittwochnacht schon zahlreiche Logos verschiedener, in der Formel 1 engagierter Firmen zu sehen sind, auch der Stern von Mercedes. Die Fahrer umrunden in den Passagen der Kurven 5 bis 9 die Sphere.

Lewis Hamilton weiter: «Es ist sehr cool, hier zu sein. Ich habe Las Vegas so oft in Filmen gesehen, jetzt stehe ich hier, die Energie in dieser Stadt ist atemberaubend. Amerika hat so viele tolle Städte zu bieten, aber selbst unter denen sticht Las Vegas heraus.»

«Das Hauptproblem wird sein, die Reifen zum Arbeiten zu bringen. Zudem sind wir auf den Geraden nicht die Schnellsten, das hilft hier nicht.»

Hand aufs Herz: Kann Lewis Hamilton noch WM-Zweiter werden? Lewis grinst: «Dazu brauche ich ein Desaster – von Sergio Pérez. Er müsste schon zwei sehr üble Rennen haben und ich zwei sehr gut. Aber realistisch ist mein Rückstand zu gross, um Checo noch einzuholen. Aber letztlich ist es für mich nicht so wichtig, ob ich Zweiter oder Dritter werde. Wichtig ist, dass Mercedes wieder siegfähig wird.»


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