Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Offiziell: Carlos Sainz 2025 und 2026 bei Williams

Von Silja Rulle
Carlos Sainz wechselt zu Williams

Carlos Sainz wechselt zu Williams

Am Montag nach dem Spa-Rennen macht Williams offiziell: Carlos Sainz fährt ab 2025 für das britische Team, unterschreibt einen mehrjährigen Vertrag. Bereits am Spa-Wochenende hatte er öffentlich mit Williams geflirtet.

Der Dominostein, der, wenn er fällt, wohl den restlichen Fahrermarkt ins Rollen bringt, ist gefallen: Carlos Sainz wechselt kommende Saison zu Williams. Das gab der britische Traditionsrennstall am Montagnachmittag nach dem Spa-Rennen bekannt. Laut Mitteilung hat er einen Vertrag für 2025, 2026 «und darüber hinaus» unterschrieben. Die genaue Vertragslaufzeit wird, wie in der Formel 1 mittlerweile üblich, nicht verraten.

Vor seinem Heimrennen in Spanien zu Beginn des Sommers hatte Carlos Sainz gesagt: Er habe mehrere Optionen auf dem Tisch liegen und sei bereit, zu unterschreiben. Getan hat sich seitdem lange nichts. Nun hat der Spanier aber den Stift in die Hand genommen und sich für das Williams-Team und damit gegen Audi bzw. Sauber entschieden.

Bereits am Spa-Wochenende flirtete Sainz auffällig intensiv mit Williams.

Der Spanier am Wochenende: «Ich denke, Williams war immer in einer guten Situation. Das gilt auch für die anderen Teams. Denn wie ihr wisst, bin ich nicht in meinen Möglichkeiten eingeschränkt. Wir werden sehen.» Über seine Gespräche mit Williams verriet er: «James hat sich sehr dafür eingesetzt, dass ich zu Williams komme, und wie ihr wisst, bin ich ein großer Fan von ihm und seiner Arbeitsmoral und der Art und Weise, wie er das Team vorantreibt.»

Und: «Es ist also kein Geheimnis, dass ich mich mit James sehr gut verstehe. Ob er nun optimistisch ist oder nicht, das behalte ich für mich.» Nun wissen wir, dass er zu diesem Zeitpunkt schon mehr als nur optimistisch gewesen sein dürfte.

Auf der anderen Seite wurden die Gefühle freiheraus erwidert. Vowles selbst machte ähnlich öffentlichkeitswirksam klar, dass er Sainz «unbedingt» an der Seite von Alex Albon haben möchte. Und er bekam ihn.

Sainz wird in der offiziellen Mitteilung zitiert: «Es ist kein Geheimnis, dass der diesjährige Fahrermarkt aus unterschiedlichen Gründen sehr komplex gewesen ist und dass ich Zeit gebraucht habe, meine Entscheidung zu verkünden. Ich bin absolut zuversichtlich, dass Williams der richtige Ort für mich ist, um meine Formel-1-Reise fortzusetzen und ich bin extrem stolz, mich einem so historischen und erfolgreichen Team anzuschließen, wo viele meiner Kindheitshelden gefahren sind.»

Der Spanier weiter: «Das Ziel, Williams wieder an die Stelle vorne im Grid zu bringen, wo das Team hingehört, ist eine Herausforderung, der ich mich mit Vorfreude und einer positiven Einstellung stelle. Ich bin überzeugt, dass dieses Team die Zutaten hat, wieder Geschichte zu schreiben.»

Das Ja zu Williams ist gleichzeitig das Nein zu Audi bzw. Sauber. Dort galt er lange als heißer Kandidat. Die Liebe schien aber mehr und mehr zu erkalten. Der Machtkampf im Team zwischen Oliver Hoffmann und Andreas Seidl dürfte auch ihm nicht entgangen sein. Der wurde nun durch den Rauswurf der beiden und die Verpflichtung von Mattia Binotto als Ersatz in Personalunion beendet. Binotto kennt Sainz aus Ferrari-Zeiten gut. Doch auch die alte Verbindung half Sauber/Audi nicht. Auch klar ist nun, dass das noch freie Mercedes-Cockpit nicht an Sainz geht und ein Wechsel zu Alpine ebenfalls vom Tisch ist.

Die Verpflichtung von Sainz bedeutet gleichzeitig auch das besiegelte Aus von Logan Sargeant bei Williams, das aber ohnehin lange beschlossene Sache war.

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:57,566 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +0,647 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +8,023
04. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +8,700
05. Lando Norris (GB), McLaren, +9,324
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,269
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +42,669
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +49,437
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,026
10. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +54,400
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:02,485 min
12. Alex Albon (T), Williams, +1:03,125
13. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:03,839
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:06,105
15. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1:10,112
16. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, +1:16,211
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:25,531
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:28,307
Out
Guanyu Zhou (RCH), Sauber, Hydraulik
Disqualifiziert
George Russell (GB), Mercedes (Sieger, Fahrzeug untergewichtig)

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