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Carlos Sainz (Ferrari): 15 Sekunden verloren – wieso?

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Ferrari-Ass Charles Leclerc ist in Monza vom vierten Starplatz zum Sieg geflogen, sein Stallgefährte Carlos Sainz wurde hingegen von Startplatz 5 lediglich Vierter. Was ist beim Spanier schiefgelaufen?

Bei ganzen Tumult um Monza-Sieger Charles Leclerc sind auch unter den Tifosi die folgenden Fragen fast ein wenig untergegangen: Was ist mit Carlos Sainz passiert? Wie konnte der Monegasse Leclerc von Startplatz 4 kommend zum Sieg fliegen, der Madrilene aber nur einen Rang gutmachen und auf dem vierten Platz ins Ziel fahren? Im Training waren die beiden Ferrari-Fahrer gleichwertig, im Ziel bestand der Abstand rund 15 Sekunden. Was ist schiefgelaufen?

Der dreifache GP-Sieger Sainz sagt dazu: «Charles und ich haben beide eine Phase durchlaufen, in welcher die harten Reifen erheblich abbauten. Aber dann haben sich die Walzen unerwartet erholt, und das hat die Weichen für uns gestellt, mit einer Einstoppstrategie Richtung Ziel zu streben.»

Ein Blick auf den Rennverlauf zeigt: Leclerc kam schon in Runde 15 an die Box, um die mittelharten Pirelli einzutauschen gegen Reifen der harten Mischung.

Sainz erklärt: «Wir sind einige Runden länger auf der Bahn geblieben, mit körnenden, mittelharten Reifen. Das hat mich gemessen an Charles bestimmt sieben Sekunden oder mehr gekostet.»

«Zudem fehlte mir der Windschatten, als die McLaren zu ihren Stopps an die Box fuhren. Es war verblüffend zu sehen, wie viel Speed verloren geht, wenn man in Monza alleine fährt.»

Ein weiterer Grund für den Rückstand: Sainz ging seine Aufgabe, im Wissen, wohl nur einen Stopp zu machen, etwas vorsichtiger an als Leclerc. Er wollte unbedingt vermeiden, die Walzen zu stark zu strapazieren und am Ende doch noch einen zweiten Stopp machen zu müssen.

Tatsächlich begannen bei Sainz auch die harten Reifen zu körnen, «und an diesem Punkt waren wir uns eine Weile echt nicht sicher, ob wir es dennoch versuchen sollen, bis ins Ziel zu kommen, oder ob wir nicht doch gescheiter frischen Gummi holen sollen. Und dann erholten sich die Reifen, und ich konnte wieder Tempo anziehen. Dennoch waren die beiden McLaren leider nicht zu halten.»

Fazit von Sainz: «Ein besonderer Tag für Ferrari, in Monza zu gewinnen, aber lieber wäre es mir natürlich gewesen, ebenfalls auf dem Podest zu stehen.»

Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14:40,727 h
02. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,664 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +6,153
04. Carlos Sainz (E), Ferrari, +15,621
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +22,820
06. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +37,932
07. George Russell (GB), Mercedes, +39,715
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,148
09. Alex Albon (T), Williams, +1:07,456 min
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:08,302
11. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:08,495
12. Franco Colapinto (RA), Williams, +1:21,308
13. Daniel Ricciardo (AUS), Racing Bulls, +1:33,452
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Pierre Gasly (F), Alpine, +1
16. Valtteri Bottas (FIN), Sauber, +1
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1
18. Guanyu Zhou (RCH), Sauber, +1
19. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1
Out
Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 15 von 24 Grands Prix und 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 303 Punkte
02. Norris 241
03. Leclerc 217
04. Piastri 197
05. Sainz 184
06. Hamilton 164
07. Pérez 143
08. Russell 128
09. Alonso 50
10. Stroll 24
11. Hülkenberg 22
12. Tsunoda 22
13. Ricciardo 12
14. Gasly 8
15. Oliver Bearman (GB) 6
16. Magnussen 6
17. Albon 6
18. Ocon 5
19. Zhou 0
20. Logan Sargeant (USA) 0
21. Colapinto 0
22. Bottas 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 446 Punkte
02. McLaren 438
03. Ferrari 407
04. Mercedes 292
05. Aston Martin 74
06. Racing Bulls 34
07. Haas 28
08. Alpine 13
09. Williams 6
10. Sauber 0

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